Paris – Das griechische «Ja» zum jüngsten Sparpaket hat die europäischen Aktienmärkte am Montag gestützt. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,43 Prozent auf 2.491,54 Punkte. Sein Jahresplus baute der Leitindex damit auf etwa 7,6 Prozent aus.
In Paris legte der CAC-40-Index am ersten Handelstag der Woche um 0,34 Prozent auf 3.384,55 Punkte zu. Deutliche Verluste bei Bankaktien verhinderten dort grössere Gewinne. Der britische FTSE 100 gewann 0,91 Prozent auf 5.905,70 Punkte. Händlern zufolge herrschte am Markt Erleichterung darüber, dass das Parlament in Athen das harte Sparprogramm gebilligt hatte. Damit haben die Griechen eine Voraussetzung erfüllt, dass die EU-Finanzminister am kommenden Mittwoch das zweite, 130 Milliarden Euro umfassende Hilfspaket freigeben.
Rückenwind aus Griechenland war besonders bei den Rohstoffaktien zu spüren, die an der Spitze der Branchenübersicht standen. An der Börse in London verteuerten sich die Minenkonzerne Rio Tinto , Anglo American und Eurasian zwischen 2,0 und 2,3 Prozent.
Ebenfalls in London sprangen die Anteilsscheine von Cable & Wireless um 44,51 Prozent auf 28,54 Pence an, nachdem der britische Mobilfunkkonzern Vodafone Interesse an dem Telekomunternehmen eingeräumt hatte. Die Vodafone-Papiere legten um 1,01 Prozent zu. Laut den Analysten von Bernstein gibt es für den britischen Mobilfunkkonzern keine bessere Option, seine Liquiditätsüberschüsse zu investieren. Sie glauben, dass Vodafone in den Kernmärkten auch weiterhin besser abschneiden wird als die Konkurrenten.
Die Finanzwerte präsentierten sich uneinheitlich. So waren ING zwar mit einem Plus von 1,96 Prozent auf 6,606 Euro der zweitbeste Wert im EuroStoxx hinter Volkswagen (VW) . Die französischen Banken Credit Agricole , Societe Generale und BNP Paribas aber verloren mehr als 2 Prozent und bildeten damit die Schlusslichter im CAC 40. Nach einem Beschluss der Regierung dürfen die Anleger bei diesen und sieben anderen Branchenwerten wieder auf fallende Kurse setzten. Im Zuge der Staatsschuldenkrise hatte die Regulierungsbehörde diese Art der Spekulation unterbunden.
Dazu passt, dass diese Börsenwoche nach Einschätzung von Börsenbriefautor Hans Bernecker zur französischen Woche werden dürfte: Neun grosse Unternehmen des Landes präsentieren ihre Geschäftszahlen. Darunter sind BNP Paribas, Danone , Peugeot , Renault , AXA , Saint Gobain , Air Liquide , Lafarge und Electricite de France. (awp/mc/hfu)