EU-Schluss: Greenspan-Aussagen begrenzen Gewinne

EU-Schluss: Greenspan-Aussagen begrenzen Gewinne

London – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben am Dienstag grösstenteils ein moderates Plus über die Schlussglocke gerettet und damit ihren Erholungskurs, wenn auch in gedrosseltem Tempo, fortgesetzt.

Börsianern zufolge stützte nach wie vor die Hoffnung, dass sich Ben Bernanke, Chef der US-Notenbank Fed, am Freitag in Jackson Hole zu einer möglichen weiteren Geldspritze zur Ankurbelung der stockenden US-Konjunktur äußern wird. Hinzu kamen unter anderem positive Wirtschaftsdaten aus China.

Der EuroStoxx 50 stieg am Ende um 0,69 Prozent auf 2.199,98 Punkte und schloss somit den zweiten Handelstag in Folge mit einem Plus.

Trotzdem liegt der europäische Leitindex aber noch immer mehr als fünfeinhalb Prozent unter seinem Stand zum Handelsschluss vom vergangenen Mittwoch und gar rund 20 Prozent unter seinem Stand von Ende Juli, bevor die Märkte im Zuge der Schuldenkrisen rapide auf Talfahrt gegangen waren.

Der Cac 40 in Paris stieg indes am Dienstag um 1,08 Prozent auf 3.084,37 Punkte, der Londoner FTSE 100 verbesserte sich um 0,67 Prozent auf 5.129,42 Punkte.

Dass am Dienstag im späten Handel einmal mehr ein Teil der Gewinne dahinschmolz, führten Börsianer unter anderem auf Aussagen des ehemaligen Fed-Chefs Alan Greenspan zurück. Dieser hatte gesagt, dass er das Ende des Euro erwarte. «Auch wenn Greenspan seit dem Jahr 2006 nicht mehr im Amt ist, hören wohl noch immer einige Marktteilnehmer auf ihn», sagte Antje Praefcke, Devisenexpertin der Commerzbank.

Am deutlichsten im Plus lagen Technologiewerte, der entsprechende Stoxx 600-Branchenindex stieg um 2,19 Prozent. Auch der Stoxx 600 für Autowerte, der am Vortag noch nicht auf einen Erholungskurs eingeschwenkt war, konnte um 0,93 Prozent zulegen.

Fast unverändert zeigte sich der Banken-Branchenindex mit minus 0,04 Prozent. Unter den Einzeltiteln war das Bild uneinheitlich. Während britische und Schweizer Banken zu den Favoriten zählten, lagen etwa einige Aktien italienischer und spanischer Kreditinstitute gegen den Trend im Minus. Unicredit waren mit minus 2,61 Prozent auf 0,876 Euro der zweitschwächste Wert im EuroStoxx 50, Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) büssten 1,01 Prozent auf 5,979 Euro ein.

Im SMI zählten UBS mit plus 2,09 Prozent auf 10,750 Franken zu den stärkeren Titeln. Die Schweizer Grossbank will im Zuge seines Ende Juli angekündigten Sparprogramms 3.500 Stellen streichen.

Die Papiere des britischen Chip-Spezialisten ARM Holdings verteuerten sich in London um 4,47 Prozent auf 514,000 Pence und waren damit einer der Favoriten im «Footsie». Mehrere Zeitungen hatten berichtet, dass nach der Übernahme des Software-Herstellers Autonomy durch Hewlett-Packard (HP) nun auch ARM als Übernahmeziel in den Fokus rücke.  (awp/mc/pg)

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