EU-Schluss: Leichte Gewinne dank Wall Street

London – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes sind am Dienstag vor dem Hintergrund einer freundlich tendierenden Wall Street mit leichten Gewinnen aus dem Handel gegangen. In London drückten deutliche Verluste bei den schwer gewichteten Rohstoffwerten den FTSE 100 allerdings fast ins Minus. Der wieder gesunkene Ölpreis habe die Laune der Anleger in New York verbessert, sagten Händler. Experten machten für die Entwicklung Signale für eine mögliche Anhebung der Fördermengen verantwortlich. Beobachter bezweifeln jedoch eine nachhaltige Wirkung.

Der EuroStoxx 50 stieg um 0,48 Prozent auf 2.945,42 Punkte. In Paris legte der Cac 40 um 0,64 Prozent auf 4.015,91 Punkte zu. In London gewann der FTSE 100 minimale 0,02 Prozent Prozent auf 5.974,76 Punkte hinzu.

Bester Sektor waren dank Spekulationen über einen bevorstehenden Zusammenschluss des US-Branchenvertreters Sprint Nextel mit der Telekom-Tochter T-Mobile USA Telefoniewerte. Die Bonner selbst setzten sich mit einem Aufschlag von 3,95 Prozent auf 10,01 Euro an die Spitze des EuroStoxx 50. Ebenfalls in der Index-Spitzengruppe legten Telefonica um 2,33 Prozent auf 1,142 Euro zu.

Auch die zuletzt eher gemiedenen Autowerte gehörten zu den grössten Gewinnern, der Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts fand sich auf Platz Zwei der Sektor-Hitliste ein. UBS-Analyst Philippe Houchois sieht nach der jüngsten Korrektur vor allem bei den deutschen Autowerten angesichts der soliden geschäftlichen Aussichten wieder attraktivere Kaufgelegenheiten. Andere Börsianer verweisen auf die Beruhigung beim Ölpreis, dessen Höhenflug in den vergangenen Tagen auf die Stimmung für den Sektor gedrückt habe. So waren Daimler-Aktien mit plus 1,35 Prozent auf 49,25 Euro einer der besten Werte im EuroStoxx 50. In Paris verteuerten sich Renault um 0,69 Prozent auf 41,850 Euro.

Air France-KLM legten um 1,72 Prozent auf 11,80 Euro zu. Die französisch-niederländischen Fluggesellschaft hatte im Februar trotz politischer Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika mehr Passagiere befördert als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Fluggäste war im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,7 Prozent auf 5,1 Millionen geklettert.

Der schlechteste Sektorindex war indes der Stoxx Europe 600 Basic Resources angesichts der Beruhigung bei den Rohstoffpreisen. In London fanden sich die Branchenvertreter einträchtig auf den hinteren Plätzen im FTSE 100 ein. Besonders schlimm erwischte es Randgold, die am Indexende um 8,20 Prozent auf 4.555,52 Britische Pence einbrachen. Händler verwiesen hier zusätzlich auf die politischen Probleme in der Elfenbeinküste. (awp/mc/ps)

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