London – Nach einem gemischt aufgenommenen Beschäftigungswachstum in den USA haben die europäischen Märkte am Freitag zumindest noch moderate Gewinne eingefahren. In den USA war die Zahl der Beschäftigten im Januar im Vergleich zum Vormonat um 36.000 geklettert.
Unter dem Strich sei die Entwicklung eine Enttäuschung, sagte DekaBank-Experte Rudolf Besch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Analyst Heino Ruland von Ruland Research sprach dagegen von einem gemischten Datenbild. Immerhin sehe die Entwicklung in der Industrie überraschend gut aus.
Der EuroStoxx 50 ging mit einem Plus von 0,26 Prozent bei 3.003,19 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht stand ein Aufschlag von 1,66 Prozent zu Buche – und das, obwohl die Unruhen in Ägypten für Unsicherheit an den Märkten gesorgt hatten. In Paris stieg der Leitindex Cac 40 ebenfalls um 0,26 Prozent auf 4.047,21 Punkte. Der Londoner FTSE 100 legte um 0,23 Prozent auf 5.997,38 Punkte zu.
Unter den Branchen entwickelte sich der Bausektor am besten, der Stoxx600-Branchenindex legte um 1,80 Prozent zu. Unter den Einzelwerten ging es etwa für Saint-Gobain an der Spitze des EuroStoxx 50 um 3,61 Prozent auf 43,070 Euro nach oben, CRH gewannen 1,73 Prozent auf 16,500 Euro. In Madrid kletterten die Papiere des spanischen Bauriesen ACS , der am Vortag vermeldet hatte, nun 33,49 Prozent an Hochtief zu halten, um 3,43 Prozent auf 34,940 Euro.
Die Titel des italienischen Energiekonzerns Enel verteuerten sich um 0,96 Prozent auf 4,215 Euro. Mit Blick auf die Zahlenvorlage am Vorabend lobten Börsianer vor allem den Rückgang der Nettoverschuldung. In London stiegen Easyjet um 1,61 Prozent auf 386,250 Britische Pence. Der Billigflieger hatte im Januar 19 Prozent mehr Fluggäste an Bord als noch im Vorjahreszeitraum. Die Papiere des Nutzfahrzeugherstellers Volvo kletterten um 2,71 Prozent auf 109,900 Schwedische Kronen, nachdem der Konzern seinen Ausblick angehoben hatte.
Dagegen rutschten die Anteilsscheine von LVMH nach Zahlen mit minus 2,44 Prozent auf 114,050 Euro an das Ende des europäischen Leitindex. Marktteilnehmer sagten, die Resultate des Luxusgüterherstellers lägen lediglich im Rahmen der Erwartungen. Beim Geschäft mit Wein und Spirituosen seien die Umsätze sogar leicht unter seinen Prognosen geblieben, betonte Cheuvreux-Analyst Pierre Lamelin.
Die spanischen Bankenwerte BBVA und Banco Santander litten unter einem negativen Analystenkommentar der Deutschen Bank. Die Experten des deutschen Branchenprimus hatten die Titel von «Buy» auf «Hold» abgestuft. Daraufhin büssten BBVA-Titel 1,10 Prozent auf 8,928 Euro ein, die Papiere der Banco Santander verloren 0,79 Prozent auf 8,919 Euro.
In Oslo rutschten die Anteilsscheine des norwegischen Düngemittelkonzerns Yara nach einer Gewinnwarnung zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent ab. Am Ende stand für die Aktien des Konkurrenten K+S ein Abschlag von 2,41 Prozent auf 328,00 Norwegische Kronen zu Buche. (awp/mc/ps)