London – Die europäischen Börsen haben am Freitag nur leicht zugelegt. Der EuroStoxx 50 stieg zwar den siebten Tag in Folge, legte aber nur moderat um 0,20 Prozent auf 3.011,25 Punkte zu. Im Wochenverlauf stand damit ein Plus von 2,6 Prozent zu Buche. In Paris schloss der CAC 40 mit plus 0,05 Prozent auf 4.106,92 Punkte nahezu unverändert. Börsianer sprachen von einem ruhigen Handel, da in London die Börsen anlässlich der Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton geschlossen geblieben waren.
Besonders gefragt waren am Freitag Aktien aus dem Chemiesektor, während sich die Einzelhandelsbranche am schwächsten in Europa entwickelte. Mit Quartalszahlen standen zudem vor allem französische Unternehmen im Fokus. Die Papiere des Mineralölkonzerns Total gewannen überdurchschnittliche 0,50 Prozent auf 43,220 Euro. Der von Analysten viel beachtete bereinigte Nettogewinn hatte zum Jahresbeginn überraschend deutlich zugelegt. Davon abgesehen steigt Total mit einer Milliardenübernahme gross ins Solargeschäft ein. Für knapp 1,4 Milliarden US-Dollar wollen die Franzosen 60 Prozent der Anteile am US-Photovoltaik-Unternehmen Sunpower übernehmen. Total will 23,25 US-Dollar je Sunpower-Aktie bezahlen. Das entspräche einem Aufschlag von 45 Prozent im Vergleich vom Schlusskurs am Mittwoch.
Innerhalb der Anteilsscheine aus der Baubranche stiegen die Aktien von Vinci um 0,76 Prozent auf 45,100 Euro. Der Konzern hatte im ersten Quartal den Umsatz unerwartet kräftig gesteigert. Das Unternehmen habe eine starke Erlösentwicklung gezeigt, schrieb UBS-Analyst Gregor Kuglitsch in einer Studie. Die unveränderten Unternehmensziele für 2011 könnten sich daher als zu niedrig erweisen.
Der Baustoffkonzern Saint-Gobain hatte mit seiner Umsatzentwicklung im ersten Quartal die Analystenerwartungen deutlich übertroffen. 2011 will das Unternehmen beim Umsatz weiterhin organisch robust wachsen. Die Nachrichten seien zwar positiv, sagten Börsianer, doch Anleger hätten nun Kasse gemacht und Gewinne eingestrichen, weshalb die Titel um um 1,11 Prozent auf 46,635 Euro fielen.
In Oslo stiegen die Aktien von Yara International um 4,88 Prozent auf 307,30 Norwegische Kronen. Der Düngemittelproduzent und K+S-Konkurrent hatte mit seinem Quartalsgewinn die durchschnittlichen Markterwartungen deutlich übertroffen. (awp/mc/upd/ps)