EU-Schluss: Schwach – S&P-Aussagen zu Griechenland belasten

EU-Schluss: Schwach – S&P-Aussagen zu Griechenland belasten

Paris – Die wichtigsten europäischen Börsen haben ihre Abwärtsbewegung vom Vortag am Donnerstag beschleunigt fortgesetzt und schwach geschlossen. Der EuroStoxx 50 endete 1,76 Prozent tiefer bei 2.452,74 Punkten und verzeichneten damit den dritten verlustträchtigen Handelstag in Folge. In Paris sank der Cac 40 um 1,43 Prozent auf 3.381,12 Punkte und der FTSE 100 in London fiel um 1,15 Prozent auf 5.742,03 Punkte.

Händler verwiesen zur Begründung der Verluste auf die leichtere Tendenz an den US-Aktienmärkten sowie auf kritische Kommentare von Standard & Poor’s (S&P) zu Griechenland. Die US-Ratingagentur hält es für wahrscheinlich, dass Griechenland seine hohen Verbindlichkeiten erneut wird umschulden müssen. Zudem waren die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe im Wochenvergleich leicht auf 359.000 Anträge gefallen, während Volkswirte mit einem Rückgang auf 350.000 Anträge gerechnet hatten.

Ferner hatten eine durchwachsen ausgefallene Anleihen-Auktion in Italien und neue Sorgen um die Entwicklung der Weltwirtschaft die Kurse belastet. Italien hatte das Maximalziel der Platzierung von 8,25 Milliarden Euro verfehlt. Im richtungweisenden zehnjährigen Laufzeitbereich bleiben die Zinsen hoch. Aber auch die Sorge, die Erholung am Aktienmarkt sei im Vergleich zur Entwicklung der Weltwirtschaft zu rasant gewesen, hat die Anleger laut Händlern zum Kasse machen bewegt.

Schwächste Werte im Eurostoxx waren die unter der Anleihen-Auktion leidenden italienischen Bankentitel. Unicredit verzeichneten ein Minus von 5,81 Prozent und Intesa Sanpaolo fielen um 5,33 Prozent. Finanzwerte standen aber europaweit unter Druck, wie die Verluste der Branchenindizes Stoxx 600 Banks und Stoxx 600 Insurance von 2,76 respektive 2,23 Prozent zeigten. Generali sanken um 4,59 Prozent und ING um 4,09 Prozent. Tagesgewinner im Leitindex waren Repsol-YPF mit einem Anstieg von 2,57 Prozent. Die Aktien des spanischen Ölkonzerns sowie die Papiere des Haarpflegekonzerns L’Oreal (plus 0,95 Prozent) waren auch die einzigen Eurostoxx-Aktien im Plus.

Ferner standen die Papiere von Hennes & Mauritz (H&M) im Fokus. Sie rutschten in Stockholm um knapp fünf Prozent ab, nachdem der Gewinnanstieg bei dem Modehändler im ersten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Im EuroStoxx wurden die Titel des spanischen Konkurrenten Inditex davon in Mitleidenschaft gezogen. Sie büssten 1,67 Prozent ein. Der Stoxx 600 Retail gehörte mit minus 2,23 Prozent zu den schwächsten Branchenindizes in Europa.

In Zürich verloren die Roche-Papiere 1,75 Prozent. Im Übernahmekampf um das US-Gentechnik-Unternehmen Illumina hatte der schweizerische Pharma- und Diagnostikkonzernnun seine milliardenschwere Offerte erhöht. (awp/mc/ps)

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