EU-Schluss: Schwächer

EU-Schluss: Schwächer

Paris – Das griechische Schuldendrama hat am Montag die Aktienmärkte in Europa belastet. Nach wie vor wird in Athen um Schuldenschnitt und Hilfspaket gerungen. Dem hoch verschuldeten Euro-Land droht die Staatspleite, sollte Athen mit dem Sparen nicht entscheidend vorankommen und sich nicht mit den privaten Gläubigern auf einen Schuldenschnitt einigen können. Der EuroStoxx 50 schloss 0,29 Prozent tiefer bei 2.507,89 Punkten. Damit konnte der europäische Leitindex seine früheren Verluste von bis zu 1,12 Prozent etwas eindämmen.

In Paris fiel der CAC 40 um 0,66 Prozent auf 3.405,27 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,15 Prozent auf 5.892,20 Punkte abwärts. «Diese Woche ist entscheidend für Griechenland», kommentierte ein Marktteilnehmer. Extreme Szenarien wie etwa eine Staatspleite Griechenlands oder der Austritt aus der Eurozone könnten nicht länger ausgeschlossen werden.

Finanztitel standen unter Druck. Banken und Versicherer verloren gemessen an den Subindizes des Stoxx Europe 600 jeweils etwa ein halbes Prozent. Die französische Societe Generale war im EuroStoxx einer der schwächsten Wert mit einem Verlust von 2,89 Prozent. Es folgten die Papiere von Intesa SanPaolo, ING und Deutsche Bank. In Zürich gehörten die Papiere von Julius Bär mit einem Abschlag von 3,83 Prozent zu den grössten Verlierern. Während die Zahlen die Analystenerwartungen weitestgehend erfüllt hatten, belastete die anhaltende Unsicherheit im US-Steuerstreit.

Ebenfalls unter Druck gerieten Rohstoffwerte. Der Sektor wies einen Abschlag von knapp einem Prozent auf und war damit der schwächste unter den Branchenindizes. Fallende Kupferpreise lasteten auf Werten wie Vedanta und Rio Tinto. Der spanische Ölkonzern Repsol-YPF gab mehr als vier Prozent ab. Die Kürzung von Steuererleichterungen in Argentinien trifft die dortige Tochter des Konzerns. Zudem will die argentinische Regierung wegen sinkender Ölförderungen in ihrem Land Ölkonzerne dazu zwingen, die Kapazitäten voll auszulasten.

Der Rohstoffhändler Glencore, der sich mit dem Minenbetreiber Xstrata in Gesprächen zur Zusammenlegung der Geschäfte befindet, sackte um 4,52 Prozent ab. Laut einem Medienbericht der «Financial Times» bietet Glencore für die Übernahme den Xstrata-Aktionären einen Aufschlag von rund acht Prozent. Nach verschiedenen Berichten könnte bereits am Dienstag mit der Zahlenvorlage von Xstrata die Fusion bekanntgegeben werden.

Der britische Billigflieger Easyjet gab in London um 0,86 Prozent auf 469,218 Pence nach. Angesichts eines geringeren Flugangebots war die Fluglinie mit einem Passagierrückgang ins neue Jahr gestartet. Die Flugzeuge waren dabei allerdings besser gefüllt. Aktien von Air France-KLM sackten um mehr als vier Prozent ab. Ein Streik an französischen Flughäfen hat zu Behinderungen im Luftverkehr geführt. Die Fluggesellschaft Air France habe etwa 20 Prozent der Flüge streichen müssen, schrieb die Zeitung «Le Figaro» am Montag auf ihrer Website.

Vodafone-Papiere konnten hingegen zulegen: Nachdem der weltgrösste Telekomkonzern die Gespräche zu einer möglichen Fusion mit dem griechischen Partner Wind Hellas beendet hatte, gewannen die Anteile rund anderthalb Prozent. (awp/mc/ps)

Euronext

Schreibe einen Kommentar