EU-Schluss: Sehr fest
Paris – Ein guter Start in die US-Berichtssaison hat die wichtigsten europäischen Indizes am Dienstag wieder in die Erfolgsspur geführt. Nach seinem jüngsten Rücksetzer sprang der EuroStoxx 50 um 2,67 Prozent an auf 2.347,47 Punkte. In Paris gewann der Cac 40 2,66 Prozent auf 3.210,79 Punkte und der Londoner FTSE 100 zog um 1,50 Prozent an auf 5.696,70 Zähler.
Am Aktienmarkt beginne sich vorsichtiger Optimismus für 2012 durchzusetzen, hiess es. Weitere Unterstützung habe er neben den jüngsten Konjunkturdaten aktuell durch den Ausblick des Alcoa-Chefs Klaus Kleinfeld erhalten, der für seinen Konzern mit steigender Nachfrage rechnet. Die Umsatzerwartungen hatte der Aluminiumproduzent im laufenden Jahr zudem übertroffen. Stützend wirkte zudem, dass eine Abstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs durch die Ratinagentur Fitch in diesem Jahr nach deren Aussagen unwahrscheinlich ist, sowie die Hoffnung auf wachstumsfördernde Massnahmen in China.
In der marktbreiten Aufwärtsbewegung verzeichnete keiner der Sektorindizes Verluste. Die Favoriten der Anleger waren Automobilwerte , Versicherer , Banken und Rohstofftitel . Neben den Alcoa-Zahlen war hier die Erholung der Edelmetallpreise das Thema, angetrieben von Importdaten aus China. Im «Footsie» setzten sich die Minenwerte Kazakhmys und Fresnillo mit fast 6 Prozent Zuwachs an die Spitze. Im EuroStoxx und SMI gehörten die ersten Plätze mit Axa und der UBS indes Finanztiteln.
Eine Kaufempfehlung bescherte den Unicredit-Aktien Kursaufschläge von gut 6 Prozent. Damit erholten sich die Titel etwas von ihrem Einbruch mit einer Kursdrittelung seit der Bekanntgabe der Details für die laufende Kapitalerhöhung am vergangenen Mittwoch. UBS-Analyst Matteo Ramenghi stufte die Aktien der italienischen Bank von «Neutral» auf «Buy» hoch. Das Papier werde mit einem starken Sektorabschlag gehandelt. Nach Abschluss der Kapitalerhöhung werde die Unicredit über eine starke Kapitalbasis verfügen, begründete er seine Neubewertung. Finanztitel waren europaweit auf den Kauflisten der Investoren zu finden.
Aktien von Philips rutschten dagegen nach Aussagen zum vierten Quartal mit minus 4,73 Prozent auf den letzten Platz im EuroStoxx 50. Der Ausblick sei enttäuschend und habe die Markterwartungen verfehlt, kommentierte Analyst Thomas Maul von der DZ Bank. Die Schwäche in Europa habe sowohl das Gesundheitsgeschäft als auch die Preisentwicklung im Lichtgeschäft für Konsumenten belastet, sagte der seit Frühjahr 2011 amtierende Konzernchef Frans van Houten. (awp/mc/pg)