Paris – Angetrieben von guten Zahlen wichtiger Unternehmen dies und jenseits des Atlantik haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch kräftig zugelegt. Das kräftige Plus hätten die Börsen vor allem dem guten Quartalsbericht vom Chiphersteller Intel aus den USA zu verdanken, sagte Analyst Andre Saenger von IG Markets. Ausserdem habe das gute Ergebnis von Spaniens Anleihenauktion die Stimmung der Investoren aufgehellt.
Der EuroStoxx 50 sprang um 2,23 Prozent auf 2.921,43 Punkte nach oben. Am Vortag hatte sich der europäische Leitindex erst zögerlich von seinem Kurseinbruch um 2,44 Prozent zum Wochenstart erholen können. In Paris stieg der Cac-40-Index um 2,46 Prozent auf 4.004,62 Zähler. In London gewann der FTSE 100 mit dem Chipwert ARM und auch einigen Minenwerten an der Spitze 2,13 Prozent auf 6.022,26 Punkte.
Halbleiterwerte zählten im Kielwasser der besser als erwarteten Quartalsbilanz von Intel und dank des positiv aufgenommenen Ausblicks des Chipherstellers zu den Favoriten im europäischen Geschäft. Die Intel-Aktie selbst sprang an der Dow-Spitze um 6,50 Prozent nach oben auf 21,15 US-Dollar. In Europa zählten daraufhin ASML Holding mit plus 5,31 Prozent auf 28,170 Euro zu den grössten Gewinnern, STMicroelectronics legten 4,98 Prozent auf 8,299 Euro zu. In London verteuerten sich ARM Holdings an der «Footsie»-Spitze um 5,65 Prozent auf 604,285 Pence. Der Branchenindex der Technologiewerte Stoxx Europa 600 Technology verzeichnete aber mit plus 2,72 Prozent keine Spitzengewinne.
Bester Sektor waren indes die schwergewichtigen Autowerte – der Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts gewann 4,02 Prozent. PSA Peugeot Citroen gewannen nach einer «exzellenten» Umsatzentwicklung im Auftaktquartal 4,69 Prozent auf 28,445 Euro. Auch die Chemiewerte des Stoxx Europe 600 Chemicals legten im Schnitt kräftige 3,25 Prozent zu, wobei BASF-Aktien mit einem kräftigen Plus von 4,76 Prozent hervorstachen. Ebenfalls gefragt waren Minenwerte, die unter anderem von weiter steigenden Metallpreisen profitierten. Antofagasta verteuerten sich im Stoxx Europe 50 um vier Prozent auf 3.162,84 Pence. BHP Billiton hinkten mit plus 2,55 Prozent auf 2.530,00 Pence etwas hinterher, nachdem sich der Konzern über die Produktionsentwicklung im ersten Quartal geäussert hat.
Zu den negativen Ausreissern gehörten dagegen nach Zahlen die Aktien des niederländischen Brauereikonzerns Heineken, die lediglich 0,10 Prozent auf 40,250 Euro stiegen. Dabei hatte der weltweit drittgrösste Brauer beim Gewinn besser als erwartet abgeschnitten. Händler machten für die schwächere Kursentwicklung Gewinnmitnahmen verantwortlich. Allein im vergangenen Monat habe sich die Aktie deutlich besser als der entsprechende Branchenindex entwickelt. Die Titel der Konkurrenten AB Inbev mit minus 0,60 Prozent und SABMiller mit einem Abschlag von 0,88 Prozent entwickelten sich mit Blick auf den Gesamtmarkt ebenfalls schlecht. (awp/mc/upd/ss)