EU-Schluss: Sehr schwach

EU-Schluss: Sehr schwach

London – Belastet von negativen Vorgaben der Wall Street wegen Sorgen um die Kreditwürdigkeit der USA haben die europäischen Aktienmärkte am Montag einen schwachen Wochenstart erwischt. Die Senkung des Ausblicks der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Standard & Poor»s (S&P) auf «negativ» von «stabil» hat die Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt geschickt, sagte Marktanalyst Andre Saenger von IG Markets. Zuvor hätten Spekulationen über eine Umschuldung Griechenlands belastet.

Der EuroStoxx 50 rutschte um 2,44 Prozent ab auf 2.847,96 Punkte ab. In der Vorwoche mussten die Anleger bereits ein Minus von mehr als zwei Prozent verdauen. In Paris fiel der Leitindex Cac 40 um 2,35 Prozent auf 3.881,24 Zähler. In London gab der FTSE 100 mit den schwer gewichteten Minenwerten am Ende 2,10 Prozent auf 5.870,08 Punkte ab.

Versicherungen sackten wegen Sorgen um die Beteiligungsportfolios und die Werte der Anleihen kräftig ab – der Branchenindex Stoxx Europe 600 Insurance stellte mit minus 3,41 Prozent den schwächsten Sektor in Europa. Händler verwiesen auf wieder kräftig aufflammende Sorgen um die Stabilität der Eurozone. Die griechische Zeitung «Eleftherotypia» hatte berichtet, Griechenland habe bei Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) wegen einer Restrukturierung seiner Schulden angefragt. Das griechische Finanzministerium hatte den Bericht zwar umgehend dementiert, konnte aber laut Händlern damit kaum für Ruhe sorgen. Laut «Die Welt» hält ein amtierender griechischer Minister eine Umschuldung für unumgänglich und sieht den Schritt nur noch als eine Frage der Zeit an. Tagesverlierer waren die Aktien von Axa mit einem Abschlag von 5,74 Prozent auf 14,440 Euro.

Auch die Kursverluste bei den Banken erklärten Marktteilnehmer mit den jüngsten Berichten zu Griechenland – der Bankenindex Stoxx Europe 600 Banks fiel um 2,24 Prozent. Am Nachmittag konnte sich der Subindex aber etwas von seinem Tief lösen, nachdem in den USA der Quartalsbericht der Citigroup positiv aufgenommen worden war. Die Aktien der US-Bank verteuerten sich zuletzt um 2,04 Prozent. Credit Agricole büssten dennoch zum Handelsschluss als zweitschwächster Wert im EuroStoxx50 kräftige 4,89 Prozent auf 10,705 Euro ein.

Für Gesprächsstoff sorgte auch der Elektronikkonzern Philips mit Zahlen. Der Gewinn der Niederländer war wegen eines Verlustes im TV-Geschäft zurückgefallen. Gleichzeitig hatte Philips angekündigt, sich von dieser Sparte trennen zu wollen, was von Analysten positiv kommentiert wurde. Die Aktien endeten lediglich 0,88 Prozent tiefer bei 20,900 Euro. (awp/mc/upd/ps)

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