EU-Schluss: Überwiegend im Plus – feste US-Börsen stützen
London – Die meisten der führenden europäischen Börsen haben am Dienstag nach einem extrem schwankungsreichen Handel doch noch im Plus geschlossen. Nach einer morgendlichen Talfahrt des EuroStoxx 50 um mehr als fünf Prozent erholte sich der Leitindex der Eurozone bis Handelsschluss. Erstmals nach rund zwei Wochen, in denen er knapp 18 Prozent eingebüsst hatte, gewann er nun 0,32 Prozent auf 2.294,24 Punkte.
Unterstützung kam von den Aktienmärkten in den USA, die in Gegenreaktion auf ihre Kursstürze am Vortag um rund zwei Prozent zulegten.
In Paris gewann der Cac 40 nach steiler Talfahrt sogar 1,63 Prozent auf 3.176,19 Punkte. Der britische FTSE 100 legte um 1,89 Prozent auf 5.164,92 Punkte zu. Der spanische IBEX-35-Index und der deutsche Dax hingegen gaben leicht nach.
«Die Vorsicht an den Märkten ist weiterhin sehr hoch», sagte Aktienexperte Oliver Hauer vom globalen Brokerhaus BTIG in London und verwies auf Vertrauensverluste infolge der Schuldenkrisen in Europa und den USA. «Viele Investoren sind aber inzwischen schon auf Schnäppchenjagd, während andere noch an den Seitenlinien stehen und abwarten.» Einen Hinweis auf das Ausmaß der Kursschwankungen liefert der Volatilitätsindex VStoxx. Über den Schwankungsgrad spiegelt er die Nervosität an den europäischen Börsen wider und erreichte an diesem Dienstag erstmals wieder den Stand von Anfang März 2009.
Die Anzahl der Gewinner war im EuroStoxx 50 erstmals seit langem wieder deutlich höher als die der Verlierer. Am stärksten konnten die Titel von BMW , Vinci und Unibail Rodamco zulegen, die jeweils mehr als sechs Prozent gewannen. Unter den Verlierern fanden sich vor allem Werte aus der Telekombranche und den Versorgern.
Auch im britischen «Footsie» gab es weitaus mehr Gewinner als Verlierer. Hier waren Johnson Matthey und InterContinental Hotels nach Halbjahreszahlen sowie Cairn Energy mit jeweils mehr als acht Prozent die grössten Gewinner. Im Cac 40 erholten sich Alcatel-Lucent mit plus 9,22 Prozent auf 2,428 Euro, während Electricite de France (EdF) am Index-Ende 4,81 Prozent auf 20,985 Euro verloren. (awp/mc/pg)