EU-Schluss: Verluste – Frankreichs Bonität bedroht
London – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes sind am Dienstag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Gleich mehrere Faktoren hätten Anleger wieder etwas pessimistischer gestimmt, sagten Händler. So hatte die Ratingagentur Moody»s angekündigt, den stabilen Ausblick für das französische Top-Rating zu überprüfen. Zudem war die chinesische Wirtschaft im dritten Quartal so langsam wie seit zwei Jahren nicht mehr gewachsen und die Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten hatte sich im Oktober stärker eingetrübt als erwartet.
Der EuroStoxx 50 fiel um 0,39 Prozent auf 2.306,81 Punkte. In Paris büsste der CAC 40 0,79 Prozent auf 3.141,10 Punkte ein. In London gab der FTSE 100 um 0,48 Prozent auf 5.410,35 Punkte nach.
Unter den Sektoren verbuchten Öl- und Gaskonzerne die grössten Gewinne. Am Tabellenende standen die Versorger. Im EuroStoxx 50 belegten französische Banken vor dem Hintergrund der Aussagen von Moody’s die hinteren Plätze. Italienische Branchenvertreter fanden sich hingegen an der Indexspitze ein.
In Paris legten Danone um gut zwei Prozent zu. Der französische Lebensmittelkonzern hatte im dritten Quartal den Umsatz stärker gesteigert als von Analysten erwartet worden war und seine Jahresprognose bekräftigt. Zudem befindet sich der Konzern Kreisen zufolge in Verkaufsverhandlungen für zumindest Teile seines Wassergeschäfts.
In London gehörten etliche Minenwerte vor dem Hintergrund sinkender Kupferpreise zu den schwächsten Papieren. Marktteilnehmern zufolge wurden die Preise von dem enttäuschenden Wachstum der chinesischen Wirtschaft belastet. So verloren Rio Tinto auf dem letzten Platz im FTSE 100 mehr als vier Prozent. (awp/mc/upd/ps)