EU-Schluss: Verluste – Negative US-Impulse

EU-Schluss: Verluste – Negative US-Impulse

London – Die europäischen Börsen sind am Freitag mehrheitlich von der verhaltenen Entwicklung an der Wall Street belastet worden. Der EuroStoxx 50 gab seine zwischenzeitlichen Gewinne ab und schloss 0,74 Prozent schwächer bei 2.298,65 Punkten. Auf Wochensicht gab der Leitindex der Eurozone damit um 0,77 Prozent nach. In Paris verlor der Cac 40 am Freitag 0,24 Prozent auf 3.137,36 Punkte. In einer ähnlichen Grössenordnung fielen die Verluste an den vortags schwer gebeutelten Aktienmärkten in Mailand und Madrid aus, und der Londoner FTSE 100 behauptete sogar ein Plus von 0,45 Prozent auf 5.649,68 Punkte.

Daten vom US-Arbeitsmarkt hatten den Börsen diesseits wie jenseits des Atlantiks nur kurzfristig positive Impulse gegeben. Der Arbeitsmarktbericht für den Dezember hatte zwar einen unerwartet starken Beschäftigungsanstieg sowie eine rückläufige Arbeitslosenquote gezeigt. Damit hatte er die vortags veröffentlichten, überraschend guten Beschäftigungsdaten des ADP-Instituts zum Privatsektor bestätigte. Börsianer hinterfragten die aktuellen Zahlen aber kritisch und sprachen von positiven saisonalen Effekten. Zudem drückten pessimistische Geschäftserwartungen einiger US-Unternehmen und die anhaltenden Sorgen um die Euro-Krise auf die Stimmung.

An die Spitze der europäischen Branchenwertung setzten sich die Freizeit- und Reisetitel mit einem Plus von 1,08 Prozent. Dahinter stieg der Stoxx Europe 600 Oil & Gas dank des anhaltenden Höhenflugs beim Ölpreis um 0,92 Prozent. Schlusslichter waren hingegen die Immobilien- und Bankenindizes mit Verlusten von 1,30 beziehungsweise 0,82 Prozent.

Schwächster Einzelwert im EuroStoxx war erneut die Aktie der Unicredit, die die Enttäuschung über die Kapitalerhöhung auch am Freitag nicht abschütteln konnte. Die Titel des italienischen Bankhauses sackten um weitere 11,12 Prozent auf 3,9820 ab. Damit hat das Papier seit der Ankündigung der Kapitalerhöhung am Mittwoch mehr als ein Drittel seines Wertes verloren. Dahinter zeigten sich auch die Papiere von Intesa SanPaolo, Deutsche Bank und Societe Generale sehr schwach.

In London waren die Aktien der Man Group mit Verlusten von mehr als acht Prozent abgeschlagenes Schlusslicht und notierten so niedrig wie seit elf Jahren nicht mehr. Analysten hatten ihre Schätzungen für den Hedge-Fonds-Anbieter gesenkt. Dagegen ging es für die Papiere des Billigfliegers Easyjet dank überraschend guter Verkehrszahlen um gut drei Prozent hoch. (awp/mc/ps)

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