EU-Schluss: Wenig verändert – China-Daten im Fokus
Paris – Die wichtigsten europäischen Börsenindizes haben am Montag wenig verändert geschlossen. Von Börsianern hiess es, dass China im Februar das grösste Handelsbilanzdefizit seit einem Jahrzehnt erwirtschaftet hatte, habe leichte Wachstumssorgen ausgelöst. Allerdings seien diese nicht mehr so bedrohlich, nachdem Daten aus den USA, wie zuletzt auch die Arbeitsmarktdaten, inzwischen wieder besser ausgefallen seien. Dass China eine weitere Lockerung seiner Geldpolitik für möglich halte, um seine Wirtschaft anzukurbeln, stütze ebenfalls.
Der EuroStoxx 50, der sich im Verlauf in einer engen Spanne von gut 20 Punkten bewegt hatte, schloss 0,04 Prozent schwächer bei 2.514,97 Punkten. Zuletzt hatte der Leitindex der Eurozone drei positive Tage in Folge verzeichnet. Für den Cac 40 in Paris ging es zum Wochenauftakt indes um 0,07 Prozent auf 3.490,06 Punkte hoch und der britische FTSE 100 stieg um 0,09 Prozent auf 5.892,75 Punkte.
Schwächster Sektor war die Rohstoffbranche: Der Sektorindex Stoxx Europe 600 Basic Resources büsste 1,25 Prozent ein, gefolgt vom Bankensektor , der 1,24 Prozent verlor, und vom Versorgersektor mit minus 0,63 Prozent.
Einer der schwächsten Werte im EuroStoxx 50 waren die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW), die 2,10 Prozent auf 139,80 Euro einbüssten. Händlern zufolge lieferten die endgültigen Zahlen des Autobauers für das vergangene Jahr kaum Überraschungen im Vergleich zu den vorläufigen Zahlen. Zudem treffe der Ausblick recht genau die aktuellen Analystenprognosen. Die Titel der spanischen Banken BBVA und Banco Santander belegten mit Abschlägen von 2,43 und 2,35 Prozent die hintersten beiden Plätze. In London fielen die Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) um 3,17 Prozent. Investoren verklagen laut der britischen Zeitung «Independent» die zum grossen Teil verstaatlichte britische Bank auf Milliarden. Sie fühlten sich vom einstigen Management und Verwaltungsrat im Frühjahr 2008 bei einer Kapitalerhöhung falsch über den tatsächlichen Zustand des Instituts informiert, heisst es.
GDF Suez büssten 1,14 Prozent ein, nachdem Exane BNP das Papier des französischen Versorgers von «Outperform» auf «Neutral» abgestuft und das Kursziel von 25,50 auf 21,00 Euro gekappt hatte. Ebenfalls von negativen Kommentaren belastet wurden die Titel von Repsol-YPF mit minus 1,84 Prozent und Total mit minus 0,37 Prozent. UBS und Citigroup senkten das Kursziel für die Aktie von Repsol, blieben aber bei ihrer «Buy»-Einschätzung. Die Aktie des französischen Ölproduzenten Total wurde von UBS zudem auf «Neutral» gesenkt, während die Citigroup nur ihr Kursziel reduzierte und bei ihrer «Sell»-Einstufung blieb.
Favorit im Leitindex der Eurozone waren derweil die Titel des Luxusgüter-Unternehmens LVMH mit plus 2,12 Prozent. In Mailand ging es für die Pirelli-Aktien um 7,23 Prozent hoch, nachdem der Reifenhersteller das obere Ende der Zielspanne für die Gewinnmarge im laufenden Jahr angehoben hatte. (awp/mc/upd/ps)