EU-Schluss: Kurse etwas erholt – Hin und her bei Huawei
London – Am Dienstag ist an den europäischen Börsen wieder etwas Erleichterung in puncto Handelsstreit spürbar gewesen. Der EuroStoxx 50 rückte um 0,50 Prozent auf 3386,51 Punkte vor, nachdem die USA die am Vortag verhängten Sanktionen gegen den chinesischen Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei wieder etwas gelockert hatten. Am Montag hatten die Sanktionen die Börsen weltweit belastet.
Der französische Cac 40 erholte sich am Dienstag um 0,50 Prozent auf 5385,46 Punkte. In London stieg der FTSE 100 um 0,25 Prozent auf 7328,92 Zähler.
Investoren legen nach wie vor jede Entwicklung im Handelsstreit auf die Waagschale, nach dem schwachen Wochenstart nun mit einem leicht positiven Effekt: Die USA haben die am Freitag verhängten strengen Massnahmen gegen Huawei teilweise gelockert. Für zunächst 90 Tage sind nun einige Geschäfte mit Huawei erlaubt. Dabei geht es vor allem um die Versorgung bereits ausgelieferter Smartphones sowie den Betrieb von Mobilfunk-Netzwerken mit Huawei-Technik.
Chipwerte, die zum Wochenbeginn von der Sorge um die wichtige Kundenbeziehung mit Huawei stark belastet wurden, erholten sich denn auch am Dienstag ein Stück weit: STMicroelectronics stiegen in Paris um 4,2 an die Spitze des Cac 40. Papiere von AMS erholten sich in Zürich um 3,9 Prozent. Der europäische Branchenindex der Technologiewerte kletterte um 1,6 Prozent nach oben.
Anleger vollzogen bei der Präferenz für Sektoren eine Kehrtwende. Gesucht waren konjunkturabhängige Sektoren wie eben Technologie sowie Rohstoffproduzenten und Hersteller von Industriegütern. Als defensiv geltende Lebensmittel- und Telekomwerte waren dagegen nicht gefragt.
In London erholten sich Aktien von Thomas Cook um fast 20 Prozent – nachdem sie allerdings in den vergangenen beiden Handelstagen noch deutlich stärker eingebrochen waren. Das Chaos um den Brexit und eine Preisschlacht bei den Sommerreisen hatten zuletzt tief Spuren in den Ergebnissen des Reisekonzerns hinterlassen.
Wie schon am Vortag verzerrten einige Dividendenauszahlungen das Bild bei den Einzelwerten. Aus dem EuroStoxx gehörten Engie und EssilorLuxottica deshalb optisch zu den grossen Verlierern, im französischen Cac 40 galt dies für Michelin. (awp/mc/ps)