London – Die Einigung zwischen den USA und China auf ein Teilabkommen im Handelsstreit hat am Montag den Börsen Europas erneut Auftrieb gegeben. Auch die Aussicht auf einen geordneten Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union nach dem klaren Wahlsieg der Konservativen trieb die Kurse weiter nach oben. Stimmungsdaten aus den Unternehmen der Eurozone und Grossbritanniens traten dagegen in den Hintergrund.
Der EuroStoxx 50 kletterte um 1,12 Prozent auf 3772,74 Punkte auf den höchsten Stand seit dem Frühjahr 2015. In Paris rückte der Cac 40 um 1,23 Prozent auf 5991,66 Punkte vor. Erstmals seit mehr als zwölf Jahren liess der Cac 40 zwischenzeitlich die runde Marke von 6000 Punkten hinter sich.
Der Londoner FTSE 100 sprang sogar um 2,25 Prozent auf 7519,05 Punkte. Im europäischen Leitindex Stoxx 50, der auch britische und schweizerische Titel enthält, waren die vier grössten Kursgewinner sämtlich britische Schwergewichte. In London werde der «Corbyn-Abschlag» wieder ausgepreist, sagte Analyst Michael Hewson. In Grossbritannien war vor den Wahlen die Sorge gross gewesen, dass Unternehmen unter einer Labour-Regierung verstaatlicht werden könnten.
So trieb der Wahlsieg der Torys unter anderem die Aktien britischer Versorger wie Centrica mit knapp drei Prozent weiter nach oben oder auch die von Transportunternehmen wie Stagecoach mit plus 5,7 Prozent und National Express, die um 2,4 Prozent stiegen.
In Schweden zog Electrolux die Aufmerksamkeit auf sich, die Aktien sackten um mehr als zehn Prozent ab. Der Hersteller von Haushaltsgeräten rechnet mit deutlich höheren Kosten für den Umbau seines Nordamerika-Geschäfts. Zudem teilte Electrolux mit, dass der Jahresgewinn durch den Lagerabbau eines wichtigen US-Kunden belastet wird.
In der Schweiz waren die Aktien von Novartis mit einem moderaten Kursplus von 0,35 Prozent der schwächste Titel im Leitindex SMI. Daten zum Produktkandidaten Fevipiprant zur Behandlung von Asthma hatten nicht den gewünschten Erfolg gezeigt.
In Wien gaben die Aktien von Voestalpine leicht nach, nachdem der Stahlproduzent die zweite Gewinnwarnung binnen einem Monat ausgesprochen hatte. (awp/mc/ps)