EU-Schluss: EuroStoxx50 legt deutlich zu

EU-Schluss: EuroStoxx50 legt deutlich zu

Paris – An Europas Börsen haben sich die Anleger am Donnerstag weiter vom Schrecken der jüngsten geopolitischen Verwerfungen zwischen den USA und dem Iran erholt. Der Leitindex Eurostoxx50 gewann 0,62 Prozent auf 3795,88 Punkte und erreichte im Verlauf den höchsten Kurs seit April 2015.

In Paris legte der Cac 40 um 0,19 Prozent auf 6042,55 Punkte zu. Der FTSE 100 in London rückte um 0,31 Prozent auf 7598,12 Punkte vor. An den New Yorker Börsen stiegen alle großen Indizes in bislang nicht erreichte Höhen.

Nach den gezielten Militärschlägen zwischen den USA und dem Iran ist die Kriegsgefahr erst einmal gebannt. Die Zeichen stehen derzeit auf Entspannung. «Wir sind bereit für ernsthafte Verhandlungen mit dem Iran ohne Vorbedingungen», schrieb die amerikanische UN-Botschafterin Kelly Craft an den UN-Sicherheitsrat. Teheran betonte, man wolle die USA mit politischen Mitteln aus der Region vertreiben.

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) warnte allerdings auch vor dem Temperament der beteiligten Akteure. So gebe es mit dem aktuellen US-Präsidenten Donald Trump «keine Normalität». Zu jedem beliebigen Zeitpunkt seien aus Washington neuerliche «irrlichternde Entscheidungen» zu erwarten.

Mit Blick auf die einzelnen Wirtschaftssektoren lief es vor allem für Tech-Werte rund. Der entsprechende Branchenindex Stoxx Europe 600 Technology gewann 1,27 Prozent. Verluste fuhren dagegen die Rohstoffwerte ein, deren Branchenindex nach einem guten Lauf in den vergangenen Tagen um knapp 1 Prozent nachgab.

Im EuroStoxx setzten sich die Anteile von Volkswagen mit plus 2,77 Prozent an die Spitze. Dahinter folgten Adidas , deren Rekordjagd mit in der Spitze 310,55 Euro weiterging. Zum Handelsschluss gewannen die Papiere des Sportartikelkonzerns 2,36 Prozent.

Unter den Einzelwerten stachen in London die Aktien von Marks & Spencer negativ hervor. Das britische Einzelhandelsunternehmen hatte seine Ergebnisse aus dem dritten Quartal bekanntgegeben, aus denen sich nach Einschätzung von Markets.com-Analyst Neil Wilson noch kein Fortschritt ableiten lässt. So laufe es vor allem im Bereich Kleidung und Haushaltswaren weiter schleppend. Die Zahlen schlugen auch den Anlegern auf den Magen: Die Aktien brachen um mehr als 11 Prozent ein.

Nach jüngsten Verkehrszahlen legten die Papiere von Air France KLM um gut 4 Prozent zu. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft steigerte die Zahl ihrer Fluggäste im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht.

Auch International Airlines Group (IAG) veröffentlichte Passagierzahlen. Die British-Airways-Mutter schloss das Jahr 2019 trotz eines heftigen Pilotenstreiks mit einem deutlichen Plus ab. Zudem bekommt IAG einen neuen Chef. Der bisherige Chef der spanischen Tochtergesellschaft Iberia, Luis Gallego, werde der Nachfolger des langjährigen Konzernführers Willie Walsh, teilte der Konzern mit. IAG-Aktien stiegen um 2,62 Prozent. (awp/mc/pg)

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