EU-Schluss: Erneut wenig Bewegung – Handelsabkommen verpufft

EU-Schluss: Erneut wenig Bewegung – Handelsabkommen verpufft

Paris – Die Anleger an Europas Börsen haben am Donnerstag erneut keine grossen Sprünge gewagt. Bereits im asiatischen Geschäft hatten die Anleger kaum auf die Unterzeichnung des Teilabkommens im Handelsstreit zwischen den USA und China reagiert. Das Abkommen blieb ohne grössere Überraschungen und ändert an vielen Grundsatzfragen wenig.

Der europäische Leitindex EuroStoxx50 rückte um 0,14 Prozent auf 3774,14 Punkte vor. In Paris legte der Cac 40 um 0,11 Prozent auf 6039,03 Zähler zu. In London fiel der FTSE 100 um 0,43 Prozent auf 7609,81 Punkte und litt damit unter einem Kursrutsch bei den Aktien von Pearson.

«Der Wirbel um das Abkommen ist definitiv grösser als der Einfluss auf die Märkte. Im Wesentlichen bleibt der aktuelle Status Quo mit den bestehenden Strafzöllen erhalten», sagte Analyst Thomas Altmann vom Analysehaus QC Partners. «Ob und wann tatsächlich ein grosses und finales Handelsabkommen folgt, bleibt unterdessen offen. Von daher wird dieses Thema die Börsen noch sehr lange beschäftigen.»

Unter den einzelnen Branchen in Europa hatten am Donnerstag die Energieversorger mit einem Plus von 1,04 Prozent die Nase vorn. Hier blickten die Anleger nach Deutschland: Hierzulande beginnt noch in diesem Jahr der Kohleausstieg. Bis Ende 2020 soll der erste Block in einem Braunkohlekraftwerk im Rheinischen Revier abgeschaltet werden. Zugleich soll mit Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen aber noch ein grosses Steinkohlekraftwerk ans Netz gehen.

Am unteren Ende der europäischen Branchenübersicht büssten Automobilwerte 0,90 Prozent ein. Hier drücken trotz der Teileinigung im Handelsstreit weiter Zollsorgen auf die Kurse.

An der EuroStoxx-Spitze zogen die Papiere von Nokia um gut 3 Prozent an. Der Netzwerkausrüster hatte bekannt gegeben, 160 Arbeitsplätze in Finnland einzusparen.

Schlusslicht im «Footsie» waren die Anteilscheine von Pearson , die um fast 9 Prozent absackten. Der Medienkonzern hatte einen weiteren Rückgang der US-Nachfrage prognostiziert.

In Paris gewannen die Aktien von Alstom gut 1 Prozent. Der Zughersteller hatte für das dritte Geschäftsquartal einen Auftragszuwachs gemeldet. (awp/mc/pg)

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