EU-Schluss: EuroStoxx50 rückt 0,6% auf 3155 Punkte vor

EU-Schluss: EuroStoxx50 rückt 0,6% auf 3155 Punkte vor

Paris – Die Anleger an Europas Börsen haben sich am Montag wieder etwas aus der Deckung gewagt. Nach einer laut Händlern «brutalen Woche» für die Aktienmärkte legten die wichtigsten Indizes wieder zum Teil deutlich zu.

Der EuroStoxx50 rückte um 0,64 Prozent auf 3154,93 Punkte vor, nachdem der Leitindex der Eurozone in der vergangenen Woche rund 2,5 Prozent eingebüsst hatte. Technische Probleme der Mehrländer-Börse Euronext verzögerten derweil den Handelsauftakt in Paris und Amsterdam um fast eineinhalb Stunden. Der Pariser Cac 40 stieg nach seinem verspäteten Start letztlich um 0,44 Prozent auf 4989,35 Punkte.

Für den Londoner FTSE 100 ging es um 1,25 Prozent auf 7026,32 Punkte nach oben. Hier stützte das schwache Pfund, da eine nachgebenden Heimatwährung Exporte verbilligen kann.

In Mailand schnellte der FTSE MIB um knapp 2 Prozent nach oben. Dass die Ratingagentur S&P ihre Kreditwürdigkeitseinschätzung für das angeschlagene Euroland vorerst beibehielt, gab vor allem Bankaktien Auftrieb.

Angeführt von den Aktien der Banco BPM mit einem Plus von rund 5 Prozent stieg der europäische Banken-Index um 1,94 Prozent. Zwar hatte S&P wegen der umstrittenen Haushaltspläne der neuen italienischen Regierung mit einer Abstufung der Bonität Italiens gedroht, die Note «BBB» aber beibehalten. Dies ist zwei Stufen über dem sogenannten Ramschniveau, das hochspekulative Anlagen beschreibt. Der Ausblick war zugleich von «stabil» auf «negativ» gesenkt worden.

Die Anteile der spanischen Bankia aber waren Schlusslicht im Sektorindex mit minus 2,86 Prozent. Sie fielen nach der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal auf den tiefsten Stand seit etwa zwei Jahren. Der Nettogewinn hatte zwar die Analystenerwartungen übertroffen, die Nettozinserträge hingegen waren erneut gesunken. Kostensynergien seien daher der Hauptantrieb für das Gewinnwachstum vor Steuern gewesen, hiess es.

In London gewannen die Anteile der HSBC 4,76 Prozent. Die grösste europäische Bank profitierte im dritten Quartal wieder einmal von einer extrem starken Asien-Sparte. Aber auch in Europa liefen die Geschäfte besser als zuletzt. Konzernweit war der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern auf 6,2 Milliarden Dollar stärker gestiegen als von Experten erwartet.

Für die Anteilscheine von Just Eat hingegen ging es um mehr als 1 Prozent nach unten. Das Handelshaus Peel Hunt hatte die Aktien zum Verkauf empfohlen. Die Analysten zeigten sich besorgt über einen möglichen Zusammenschluss des britischen Konkurrenz-Lieferdienstes Deliveroo mit dem US-Fahrdienstleister Uber.

Wie schliesslich die Nachrichtenagentur Bloomberg aus informierten Kreisen erfuhr, erwägt China Steuersenkungen beim Autokauf, um der vom Handelsstreit und einer abgekühlten Konjunktur belasteten Nachfrage am Automarkt wieder auf die Sprünge zu helfen. Geplant sei eine Halbierung der Steuern, hiess es. Die Anleger feierten die Aussicht auf Steuerentlastungen im wichtigen Absatzmarkt China: Der entsprechende Branchenindex zog um 2,95 Prozent an und hatte damit in der Sektorübersicht die Nase vorn. (awp/mc/pg)

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