EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,8% auf 3’582 Punkte nach
London – Die Börsen Europas haben am Dienstag überwiegend Verluste verbucht. Vor allem am Nachmittag kam Druck in die Märkte. Ausgelöst wurde er durch schwächelnde US-Börsen, nachdem die Euphorie über die an diesem Tag noch zur Abstimmung anstehenden Steuerreform verflogen ist. Zugleich legte auch der Eurokurs zu, was Unternehmen den Absatz ihrer Waren ausserhalb der Eurozone erschweren kann.
Der EuroStoxx 50 schloss mit minus 0,75 Prozent auf 3582,22 Punkten knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Der französische Leitindex Cac 40 gab um 0,69 Prozent auf 5382,91 Punkte nach und auch in Italien und Spanien wurden Verluste verzeichnet. Der Kurs des Euro stieg am Abend auf 1,1817 US-Dollar. In Grossbritannien konnte sich der wichtigste Index, der FTSE 100 , mit 0,09 Prozent auf 7544,09 Punkte knapp im Plus halten.
Die US-Steuerreform scheint beschlossene Sache und laut der Societe Generale an den Märkten inzwischen auch komplett eingepreist. Beide Kammern des US-Kongresses wollen noch an diesem Dienstag über die von US-Präsident Donald Trump versprochene Steuerreform abstimmen.
Unternehmensseitig gab es vor allem Nachrichten aus Grossbritannien. So meldete der Londoner Versicherungskonzern Old Mutual den Verkauf einer Vermögensverwaltungssparte an den Fondsmanager Richard Buxton. Das kam bei den Old-Mutual-Anlegern gut an – die Aktien legten im «Footsie» um 2,67 Prozent zu.
Die Papiere der britisch-amerikanischen Reederei Carnival gewannen nach der Vorlage von Zahlen zum vierten Geschäftsquartal und einem Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr 2,83 Prozent.
Hikma stiegen in London um 4,48 Prozent. Der Pharmakonzern schloss mit dem biopharmazeutischen Unternehmen Celltrion aus Südkorea einen Lizenzvertrag über die exklusive Vermarktung des Biosimilars Truxima im Nahen Osten und in Nordafrika. Truxima ist eine Kopie des Krebsmedikaments Rituxan (MabThera) des Schweizer Pharmaherstellers Roche.
Im Leitindex der Euroregion fielen die Anteile von Enel wegen einer Studie der australischen Bank Macquarie auf den letzten Platz und büssten 2,66 Prozent ein. Analyst Jose Ruiz hatte das italienische Versorger-Papier auf «Neutral» abgestuft. (awp/mc/ps)