EU-Schluss: ESTX50 büsst 0,98% auf 3381 Punkte ein
Paris – Die Börsen Europas haben am Dienstag einen weiteren Teil ihrer jüngsten Gewinne wieder abgegeben. Die Anleger halten sich nach wie vor zurück und warten auf Zinssignale der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch. Zudem dürfte anschliessend mit Spannung Richtung Japan geschaut werden, da dort am Freitag die dortige Notenbank BoJ tagen wird.
Der EuroStoxx 50 büsste 0,98 Prozent auf 3381,01 Punkte ein, nachdem der Leitindex der Eurozone bereits tags zuvor leicht im Minus geschlossen hatte. Der Pariser CAC-40-Index fiel um 1,02 Prozent auf 4847,07 Punkte und der britische FTSE 100 gab um 0,81 Prozent auf 6365,27 Punkte nach.
Zwar rechnen Investoren nicht mit einer Zinserhöhung durch die Fed, erhoffen sich aber mehr Klarheit, ob die Währungshüter den Schritt noch im Dezember wagen oder bis 2016 warten wollen. Zuletzt hatten Fed-Mitglieder unterschiedliche Signale gesendet, was für Verunsicherung gesorgt hatte.
Zudem hatte die Europäische Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche angekündigt, eine weitere geldpolitische Lockerung prüfen zu wollen und die chinesische Notenbank hatte ihren Leitzins gesenkt. Auch das könnte Börsianern zufolge die Fed nun bei ihrer Entscheidung berücksichtigen. In Japan könnte sich ausserdem die BoJ unter Zugzwang sehen, ihr Anleihekaufprogramm auch auszuweiten.
Der Blick aufs Branchentableau zeigte am Dienstag nur Verluste. Nicht eine Branche hatte sich im Plus halten können. Die grössten Verlierer waren erneut die Aktien von Bergbauunternehmen, die unter sinkenden Preisen, etwa für Kupfer litten. Der Sektor-Index büsste 3,05 Prozent ein. Der Öl- und Gassektor als zweitschwächste Branche litt wieder einmal unter dem Ölpreis, der deutlich nachgab und verlor 2,37 Prozent.
Die Aktien des britischen Ölkonzerns BP gaben nach der Vorlage von Quartalszahlen im eingetrübten Umfeld um 1,14 Prozent nach. Zeitweise hatten sie noch zugelegt und davon profitieren können, dass die Erwartungen ergebnisseitig teilweise übertroffen wurden.
Grund zur Freude hatten die Aktionäre von Air Liquide . Der französische Spezialist für Industriegase hatte im dritten Quartal etwas mehr Umsatz erzielt als erwartet, was das Air-Liquide-Papier mit plus 0,73 Prozent zu einem der Favoriten im EuroStoxx 50 machte. Philips , die am Vortag trotz einer starken Quartalsbilanz marktkonform nachgegeben hatten, rückten nun als Spitzenwert um 0,82 Prozent vor. Die Anteilsscheine des Versicherers Axa , der am Vorabend über seinen Umsatz berichtet hatte, gaben hingegen um 1,37 Prozent nach.
In der Schweiz verbilligten sich die Papiere von Novartis um 1,55 Prozent. Ein schwächelndes Geschäft mit Augenmedikamenten und Kontaktlinsen hatte dem Pharmakonzern das dritte Quartal vermiest. (awp/mc/pg)