London – Wenig Bewegung im Zollstreit zwischen den USA und China – wenig Bewegung am europäischen Aktienmarkt. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 trat am Donnerstag letztlich mit einem Miniminus von 0,03 Prozent auf 3419,26 Punkte nahezu auf der Stelle. Das galt auch für den Pariser Cac 40 , der um 0,02 Prozent auf 5419,33 Zähler nachgab. Der britische FTSE 100 fiel um 0,15 Prozent auf 7563,22 Zähler.
Zwar hatte Washington weitere Zölle für chinesische Waren im Wert von 16 Milliarden US-Dollar in Kraft gesetzt und Peking mit Gegenzöllen reagiert, doch war das bereits erwartet worden. Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sprach zudem von einem gewissen Gewöhnungseffekt in Sachen Handelsstreit bei den Anlegern.
Derweil befindet sich weiterhin eine chinesische Delegation zu Gesprächen in Washington, wegweisende Entscheidungen werden aber zunächst nicht erwartet. Es sei aber ein gutes Zeichen, dass man sich dazu entschieden habe, miteinander zu sprechen, sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Bis es neue Nachrichten gebe, dürften sich die Anleger aber eher zurückhalten.
Wie bereits am Vortag gaben Autowerte weiter nach. Ihr Branchenindex büsste als Schlusslicht im Tableau anderthalb Prozent ein. Am Vortag hatte eine Gewinnwarnung des Zulieferers Continental die Anleger geschockt. Der Technologiewerteindex dagegen war Favorit mit plus 0,77 Prozent.
Die Aktien von Ryanair zogen in London um knapp 5,5 Prozent an. Sie profitierten von der Einigung des Billigfliegers im Streit um Arbeitsbedingungen für deren irische Piloten.
Für die Papiere des schweizerischen Elektro- und Automatisierungstechnikkonzerns ABB ging es nach abermaligen Spekulationen über einen möglichen Verkauf des Stromnetzgeschäfts um mehr als anderthalb Prozent nach oben. In der zweiten Reihe in Zürich gewannen die Aktien der Freenet-Beteiligung Sunrise mehr als 7 Prozent. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung der Barclays Bank. (awp/mc/ps)