EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,3% auf 3’069 Punkte nach

Boerse

London – Die Anleger an Europas Aktienmärkten haben sich nach der Erholung zum Jahresstart weiter zurückgehalten. Bestimmende Themen blieben am Donnerstag die Unsicherheit über den Brexit, Konjunktursorgen und die Spannungen zwischen den USA und China. Damit schlossen die wichtigsten Aktienindizes leicht im Minus.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,26 Prozent auf 3069,35 Punkte. Der französische Cac 40 gab um 0,34 Prozent auf 4794,37 Punkte nach und der britische FTSE 100 («Footsie») verlor 0,40 Prozent auf 6834,92 Zähler.

Mit Blick auf das US-amerikanisch-chinesische Verhältnis gab es unterschiedliche Signale: Chinas Telekom-Gigant Huawei steht einem Medienbericht zufolge wegen angeblicher Ausspähung von Geschäftsgeheimnissen im Fokus einer strafrechtlichen Untersuchung der US-Justizbehörden. Das änderte allerdings nichts daran, dass beide Staaten ihre Gespräche über eine Beendigung des seit Monaten anhaltenden Handelskrieges Ende Januar fortsetzen werden. Der zuständige Vizepremier Liu He werde nach Washington reisen, teilte das chinesische Handelsministerium mit. Damit werden die Verhandlungen auf eine höhere Ebene gebracht und in eine entscheidende Phase treten.

Die Verliererliste im europäischen Branchentableau führten die Banken an. Hier kamen schlechte Nachrichten aus Frankreich: Das Kapitalmarktgeschäft der Grossbank Societe Generale war im Schlussquartal 2018 so schlecht gelaufen, dass sie ihre Investoren überraschend darüber informieren musste. Zudem stimmte Bankchef Frédéric Oudéa die Anleger auf eine lediglich stabile Dividende für das vergangene Jahr ein – Analysten hatten hingegen eine Anhebung erwartet. Die Aktien sackten am EuroStoxx-Ende um fast 6 Prozent ab.

Die Anteilscheine des heimischen Konkurrenten BNP Paribas verloren rund 4 Prozent, nachdem die Bank Barclays dessen Beobachtung mit einen negativen Anlagevotum aufgenommen hatte. Analyst Omar Fall sieht bedeutende Risiken etwa durch Pensionsgeschäfte, strukturierte Produkte oder den Kreditmarkt in den USA.

Der Subindex der Autobauer und -zulieferer büsste 0,87 Prozent ein. Hier belastete Händlern zufolge ein Bericht, wonach US-Präsident Donald Trump offenbar dazu neigt, neue Einfuhrzölle auf Autos zu erheben.

Dass der österreichische Stahlkonzern Voestalpine zum zweiten Mal im laufenden Geschäftsjahr die Gewinnprognose senkte, kam bei den Anlegern ebenfalls nicht gut an: Die Aktien büssten gut 4 Prozent ein. Auslöser dafür war eine hohe Rückstellung wegen des Ermittlungsverfahrens des deutschen Bundeskartellamts im Zusammenhang mit der Erzeugung von Grobblechen sowie hohe Anlaufkosten nach der Ausweitung des US-Werks in Cartersville.

An der Spitze des FTSE 100 zogen die Anteilsscheine von AB Foods um rund 7 Prozent an. Das Weihnachtsgeschäft der zu dem Unternehmen gehörenden Kleiderkette Primark war besser als gedacht ausgefallen. (awp/mc/ps)

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