EU-Schluss: Anfänglicher Höhenflug verpufft

EU-Schluss: Anfänglicher Höhenflug verpufft

London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag ihre zwischenzeitlich deutlichen Gewinne im späten Handelsverlauf nahezu vollständig aufgebraucht und teilweise im Minus geschlossen. Ein mögliches Scheitern eines Abkommens im US-chinesischen Handelsstreit hätten die Anleger zunächst beiseite gewischt, hiess es. Am Nachmittag seien aber wegen der seit Wochen laufenden Kursrally verstärkt Gewinnmitnahmen aufgekommen.

Der EuroStoxx 50 war am späten Vormittag noch auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2015 gestiegen. Letztlich verlor der Eurozone-Leitindex aber 0,23 Prozent auf 3696,56 Punkte. Der französische Cac 40 erreichte im Verlauf den höchsten Stand seit mehr als zwölf Jahren, endete aber 0,35 Prozent tiefer bei 5909,05 Punkten. In London stieg der FTSE 100 um 0,22 Prozent auf 7323,80 Zähler.

Die Aussicht auf einen kurstreibenden Bieterkampf um den spanischen Börsenbetreiber Bolsas y Mercados Espanoles (BME) liess dessen Aktienkurs zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren steigen und um mehr als zwei Prozent höher schliessen. Laut dem spanischen Wirtschaftsmagazin La Informacion erwägt neben der Börse Euronext und der schweizerischen Börse Six nun auch die Deutsche Börse ein Kaufangebot. Am Vortag waren die Aktien bereits um fast 40 Prozent nach oben geschnellt.

Die Aktien der schweizerischen Uhren- und Schmuckkonzerne Swatch und Richemont zählten mit Gewinnen von 0,8 beziehungsweise 0,4 Prozent zu den attraktiveren Papieren. Zwar waren die eidgenössischen Uhrenexporte im Oktober im wichtigen Absatzmarkt Hongkong wegen der anhaltenden Unruhen eingebrochen. Dennoch hatten sie insgesamt leicht zugelegt, was Analysten positiv überraschte.

Die Anteilsscheine von Easyjet kletterten um mehr als fünf Prozent nach oben. Analysten hoben die positiven Entwicklungen beim Billigflieger hervor: Gute Ticketpreise sprächen für höhere Schätzungen beim Gewinn vor Steuern, schrieb Analyst Damian Brewer vom Analysehaus RBC in einer Studie. Die schweizerische Bank Credit Suisse hob das Kursziel für das Papier wegen höherer Ergebniserwartungen an. Easyjet dürfte weiterhin Marktanteile gewinnen, hiess es.

Die Aktien des französischen Autozulieferers Valeo verbuchten ein Plus von 3,2 Prozent. Die Analysten der Investmentbank UBS hatten den Papieren ein Aufwärtspotenzial von mehr als 20 Prozent attestiert und zum Kauf geraten. (awp/mc/ps)

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