EU-Schluss: ESTX50 steigt 2,0% auf 3’038 Punkte
London – Die meisten Investoren an den Börsen Europas scheinen von einem Verbleib der Briten in der Europäischen Union (EU) überzeugt. Der EuroStoxx 50 schloss am Donnerstag 2,00 Prozent höher bei 3’037,86 Punkten. Das bedeutete den fünften Gewinntag in Folge für den Leitindex der Eurozone, der vor einer Woche infolge hochgekochter Brexit-Sorgen noch unter die Marke von 2800 Punkten gerutscht war.
Für den Pariser Cac-40-Index ging es am Donnerstag um 1,96 Prozent auf 4’465,90 Zähler hoch und der Londoner FTSE-100-Index gewann 1,23 Prozent auf 6’338,10 Punkte.
Die jüngsten Kursgewinne signalisierten, dass ein Verbleib der Briten in der EU vorweg genommen werde, sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. Bis Klarheit über den Ausgang der Wahl herrsche, könnten allerdings Gerüchte oder auch Quotenänderungen bei den Buchmachern durchaus noch zu Ausschlägen an den Finanzmärkten führen.
So können die Briten in den Wahllokalen noch bis 23.00 Uhr für oder gegen einen Brexit stimmen. Mit ersten Resultaten wird am frühen Freitagmorgen gerechnet, ein Ergebnis dürfte erst im Laufe des Vormittags feststehen.
Gegen Handelsschluss in Europa wurden auf der Wettbörse Betdaq für einen Verbleib der Briten in der EU für 1 Pfund gerade noch 1,18 Pfund geboten. Die Quote signalisierte damit eine von der Mehrheit der Wettparteien veranschlagte Wahrscheinlichkeit eines Brexit von nur noch rund 15 Prozent.
Mit Blick auf das Branchentableau gab es nur Gewinner. Die Nase vorn hatten Banken, die bereits zuletzt von abnehmenden Brexit-Befürchtungen profitiert hatten. Ihr Index rückte um 2,69 Prozent vor. Im EuroStoxx schafften denn auch die Papiere der italienischen Unicredit mit einem Plus von rund 7 Prozent den Sprung an die Spitze, gefolgt von den Papieren der Societe Generale und der Intesa SanPaolo, die jeweils um rund 5 Prozent zulegten.
Als defensiv geltende Werte aus dem Gesundheitsbereich waren weniger gefragt. Ihr Index war mit einem Plus von etwas weniger als einem halben Prozent das Schlusslicht in der Branchenübersicht. (awp/mc/upd/ps)