EU-Schluss: EuroStoxx ins Minus gedreht

EU-Schluss: EuroStoxx ins Minus gedreht

London – Die Erholung an Europas Börsen von ihrer jüngsten Talfahrt hat am Dienstagnachmittag wieder ihr rasches Ende gefunden. Nachdem es über den Tag hinweg meist recht freundlich aussah, drehte der EuroStoxx 50 im späten Handel ins Minus und schloss 0,58 Prozent schwächer auf 3291,66 Punkten, während der Eurokurs in Richtung 1,12 Dollar anzog. Ein steigender Euro kann die Exportchancen europäischer Unternehmen schmälern.

Der Eurozonen-Leitindex bleibt damit weiter auf dem tiefsten Stand seit Anfang Juni. Die Anleger sind nach wie vor nervös. Der französische Cac 40 büsste am Dienstag seine Gewinne gegen Handelsende ebenfalls ein. Zum Schluss stand ein Minus von 0,13 Prozent auf 5234,65 Punkten auf der Kurstafel. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,72 Prozent nach unten auf 7171,69 Punkte.

Gestützt hatte die Märkte zunächst die Massnahme der chinesischen Zentralbank, den Mittelkurs des Yuan etwas höher festzulegen und so die Abwertung der Landeswährung zu bremsen. Zuvor hatte die US-Regierung China beschuldigt, den Kurs zu manipulieren, um sich unfaire Vorteile im internationalen Wettbewerb zu sichern. China hatte am Montag den Yuan abgewertet und damit die Eskalationsspirale im Handelskrieg mit den USA weiter gedreht.

Im europäischen Branchenvergleich schlugen sich die Aktien von Medienunternehmen am besten: Deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 legte um 0,12 Prozent zu. Ihm half vor allem der knapp vierprozentige Kurssprung von Vivendi, nachdem der chinesische Internetkonzern Tencent angekündigt hatte, mit einem Milliardeninvestment in die Musiksparte Universal Music der Franzosen einzusteigen.

Am Ende des Branchentableaus fanden sich Sektoren für Chemie-, Rohstoff und Ölwerte mit Abschlägen von bis zu 1,32 Prozent. Sie hatten schon zuletzt besonders stark unter der Eskalation im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit gelitten.

Die davon ebenfalls gebeutelten Aktien des Luxusgüterkonzerns LVMH erholten sich indes um 2,10 Prozent. Als Kursstütze diente auch eine Hochstufung auf «Outperform» durch das US-Analysehaus Bernstein Research, das die Aktie weiter als aussichtsreichsten Sektortitel einschätzt.

Beim britischen Triebwerksbauer Rolls-Royce sorgte ein enttäuschender Quartalsbericht für einen Kursverlust von fast 7 Prozent. Die Probleme mit dem Dreamliner-Triebwerk Trent 1000 hatten dem MTU-Konkurrenten im ersten Halbjahr erneut Verluste eingebrockt. (awp/mc/ps)

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