EU-Schluss: ESTX50 rückt 0,6% auf 3’504 Punkte vor

EU-Schluss: ESTX50 rückt 0,6% auf 3’504 Punkte vor

London – Europas Aktienmärkte haben am Dienstag nach einem verhaltenen Wochenauftakt wieder zugelegt. «Viele Investoren haben die Sorgen vor einer Eskalation des Handelskonflikts momentan beiseite geschoben», schrieben die Analysten der Postbank. Nachdem die US-Konjunktur deshalb bisher keinen ernsthaften Schaden genommen habe, fragten sich zahlreiche Anleger offenbar, warum dies nicht so bleiben sollte.

Der EuroStoxx 50 rückte um 0,60 Prozent auf 3504,37 Punkte vor und unternahm damit einen neuen Versuch, die viel beachtete 200-Tage-Linie bei aktuell gut 3502 Punkten nachhaltig zu überwinden. Sie gilt unter charttechnisch orientierten Anlegern als wichtiger Indikator für den längerfristigen Trend.

Der französische Cac 40 gewann in Paris 0,81 Prozent auf 5521,31 Zähler. Der britische FTSE 100 («Footsie») stieg in London um 0,71 Prozent auf 7718,48 Punkte.

Im europäischen Branchentableau waren Minenunternehmen die Favoriten. Der entsprechende Subindex im Stoxx Europe 600 gewann 1,83 Prozent. Technologieaktien hingegen gaben am Ende der Sektorübersicht um 0,36 Prozent nach.

Am EuroStoxx-Ende stachen die Anteile von Ahold Delhaize mit einem Minus von mehr als 3 Prozent hervor. Am Markt wurde auf eine Studie der Berenberg Bank verwiesen. Analyst Dusan Milosavljevic hatte die Bewertung der niederländisch-belgischen Supermarktkette mit einer Verkaufsempfehlung gestartet. Der Konzern sei im wichtigen US-Geschäft unterinvestiert und hinke in puncto Preise, Ladenstandards sowie Kundenzufriedenheit seinen Konkurrenten hinterher, urteilte er.

Als klares Schlusslicht im Cac 40 litten die Aktien des französischen IT-Dienstleisters Atos mit einem gut zehnprozentigen Kursverlust unter einem negativen Analystenurteil. Die schweizerische Bank Credit Suisse hatte Verbesserungen bei dem für Aktionäre interessanten Barmittelzufluss infrage gestellt.

Ferner brachen in Kopenhagen die Papiere des Schmuckherstellers Pandora um fast ein Viertel ein. Das dänische Unternehmen hatte seine Umsatz- und Gewinnziele gesenkt, ohne Details zu nennen. Es teilte lediglich mit, dass es sich im Wochenverlauf näher äussern wolle.

In London enttäuschte der Fondsanbieter und Finanzkonzern Hargreaves Lansdown mit gemischt ausgefallenen Geschäftsjahreszahlen, was die Aktien um rund 4 Prozent drückte. Zwar hätten die Nettoumsätze am oberen Ende der Analystenschätzungen gelegen und auch der Vorsteuergewinn sei gestiegen, doch für Unternehmen wie Hargreaves seien die Geschäftszuflüsse entscheidend, kommentierte Analyst Artjom Hatsaturjants von Accendo Markets. Dabei verwies er darauf, dass das verwaltete Gesamtvermögen im vierten Geschäftsquartal weniger stark als gedacht zugelegt habe.

Die Papiere des Hotelkonzerns Intercontinental Hotels büssten nach vorgelegter Halbjahresbilanz im FTSE zudem knapp 3 Prozent ein, während die des Vermögensverwalters Standard Life Aberdeen an der «Footsie»-Spitze um rund 5 Prozent stiegen. (awp/mc/ps)

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