EU-Schluss: Eurostoxx-50-Index sinkt 0,7% auf 3001 Punkte

EU-Schluss: Eurostoxx-50-Index sinkt 0,7% auf 3001 Punkte

Paris – An den europäischen Aktienmärkten hat es am Freitag keine einheitliche Tendenz gegeben. Während die wichtigsten Festland-Indizes im Minus schlossen, legte die britische Börse nach dem Pfund-Blitzcrash zu. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone beendete den Handel 0,70 Prozent tiefer auf 3000,57 Punkten. Auf Wochensicht ergibt sich damit so gut wie keine Veränderung. Der französische Cac-40-Index sank am Freitag um 0,67 Prozent auf 4449,91 Punkte. 

Die US-Arbeitsmarktzahlen für September setzten die Indizes zusätzlich unter Druck. Die Anzahl der Stellen in den USA blieb etwas hinter den Erwartungen zurück. Marktteilnehmer rechnen nun mehrheitlich im Dezember mit einer Zinserhöhung der US-Notenbank Fed. In London stemmte sich die Börse indes gegen den insgesamt negativen Trend in Europa. Der britische Leitindex FTSE 100 rückte um 0,63 Prozent vor auf 7044,39 Punkte. Börsianer führten die Gewinne vor allem auf das schwache britische Pfund zurück, das in der Nacht in einem Blitz-Crash auf den tiefsten Stand zum US-Dollar seit 31 Jahren gefallen war. Von einer schwachen britischen Währung profitieren besonders die im FTSE 100 zahlreich vertretenen Konzerne mit globaler Ausrichtung und einem hohen Umsatzanteil im Ausland.
Im Reise- und Freizeitsektor gab es die grössten Verluste. Der entsprechende Index verlor 2,56 Prozent. Die Papiere der Billigfluggesellschaft Easyjet setzten ihre Talfahrt mit einem Minus von 4,02 Prozent fort. Der Tourismus-Industrie in Grossbritannien macht das schwache Pfund zu schaffen, denn es verteuert die Reisen der Briten ins Ausland und könnte so die Nachfrage nach Urlaubsangeboten schwächen.
Weit vorne im Londoner «Footsie» versammelten sich die schwergewichteten Bergbaukonzerne. Glencore legten an der Spitze um mehr als 4 Prozent zu. Fresnillo verteuerten sich um mehr als 3 Prozent und BHP Billiton gewannen rund zweieinhalb Prozent. Die Bank of America hatte sich zudem positiv zu Rohstoffwerten geäussert. In den Portfolios der Anleger seien Minenwerte nicht ausreichend berücksichtigt. In der Stoxx-600-Branchenübersicht war der Rohstoffsektor der einzige mit grünem Vorzeichen; das Plus belief sich auf 0,85 Prozent.
In Amsterdam wurden ferner die Papiere von Delta Lloyd von Übernahmefantasien beflügelt. Sie gewannen 3,40 Prozent, nachdem der Versicherungskonzern ein 2,7 Milliarden Euro schweres Gebot seines Rivalen NN Group als zu niedrig abgewiesen hatte.  (awp/mc/ps)

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