EU-Schluss: EuroStoxx50 gibt 0,4% auf 3595 Punkte nach

EU-Schluss: EuroStoxx50 gibt 0,4% auf 3595 Punkte nach

Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag überwiegend mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Damit knüpften sie an ihre Vortagsschwäche an – davor war es mit den Kursen deutlich nach oben gegangen. Als aktuelle Belastung erwies sich der Kurs des Euro , der nach Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) wieder Fahrt aufnahm und deutlich über 1,20 US-Dollar stieg. Die Währungshüter gaben Signale, die Erwartungen an einen Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik verstärkten.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,40 Prozent auf 3595,24 Punkte bergab. In Paris sank der CAC 40 um 0,29 Prozent auf 5488,55 Zähler. Auch der deutsche Dax verzeichnete weitere Verluste. Dagegen schloss der britische FTSE 100 dank starker Bergbautitel nach einer erneuten Bestmarke 0,19 Prozent höher bei 7762,94 Punkten.

Ein starker Euro kann europäische Produkte für Käufer ausserhalb des Währungsraums verteuern. Die am Vortag aufgekommene Angst vor steigenden Zinsen verpuffte derweil, nachdem das staatliche chinesische Devisenamt einen Medienbericht über einen möglichen Kaufstopp Chinas für amerikanische Staatsanleihen dementiert hatte. An der Wall Street, wo der Belastungsfaktor Währung wegfiel, ging es am Donnerstag schon wieder bergauf. Der Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Mittwoch zeitweise die Kurse der festverzinslichen Wertpapiere belastet und im Gegenzug die Renditen nach oben getrieben, da China der grösste Gläubiger der USA ist.

In der europäischen Branchenübersicht führten die Aktien von Rohstoffunternehmen die Gewinnerliste an: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 legte um 0,58 Prozent zu. In London gehörten Titel wie Anglo American und Rio Tinto zu den Favoriten der Investoren. Für den Index der Ölunternehmen ging es um 0,50 Prozent hoch. Er profitierte davon, dass ein kräftiger Rückgang der US-Ölreserven die Preise für den wichtigen Rohstoff auf mehrjährige Höchststände trieb. Schlusslicht war hingegen der Index der Immobilienbranche mit minus 1,58 Prozent.

Bei britischen Einzelhandelswerten bewegten einmal mehr gute Zahlen die Aktienkurse. Nachdem in dieser Woche zuerst die Supermarktkette Morrison und dann Sainsbury Zwischenberichte zu ihrer Geschäftsentwicklung vorgelegt hatten, folgten nun Tesco und Marks & Spencer .

Auch hier galt unverändert, dass sich die Briten und auch die Iren im Herbst und in der Weihnachtszeit kauflustig gezeigt hatten. Doch das Bild für die Zukunft trübt sich ein. Für die Tesco-Aktien ging es daher um 4,53 Prozent abwärts und für die Titel von Marks & Spencer sogar um 7,04 Prozent. Die Kaufhauskette Marks & Spencer hatte im Weihnachtsgeschäft unter einer schwache Nachfrage nach Bekleidung gelitten.

In Kopenhagen brachen die Papiere des Schmuckanbieters Pandora um rund 10 Prozent ein, nachdem das Unternehmen seine Umsatzziele verfehlt hatte. Der Finanzchef musste daraufhin gehen.

In Zürich gewannen dagegen die Anteile von Richemont 0,56 Prozent. Eine starke Schmuck-Nachfrage in Asien und anderen Weltregionen hatte dem schweizerischen Luxusgüterhersteller im Weihnachtsquartal ein kräftiges Umsatzplus beschert. Die Aktien des französischen Rivalen Kering zeigten sich recht unbeeindruckt von der Ankündigung, seine Mehrheit am deutschen Sportartikelhersteller Puma abgeben und unter den eigenen Aktionären verteilen zu wollen: Sie dämmten ihr Tagesminus auf letztlich knapp 1 Prozent ein, während Puma über 4 Prozent einbüssten.

Die Papiere des Halbleiterkonzerns STMicro sprangen mit plus 2,09 Prozent an die Spitze des CAC 40 – sie profitierten von einer Kaufempfehlung der Credit Suisse. Die Zunahme des Anteils an Chips in Autos, der Industrie und Konsumprodukten werde weiterhin für ein solides Wachstum der Halbleiter-Nachfrage sorgen, hiess es. (awp/mc/pg)

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