EU-Schluss: ESTX50 rückt 0,2% auf 3’317 Punkte vor
London – Optimismus im internationalen Handelsstreit hat am Montag den wichtigsten europäischen Börsen unter dem Strich erneut Auftrieb gegeben. Allerdings gab der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone zum Handelsende einen Grossteil seiner Gewinne ab und schloss mit plus 0,15 Prozent auf 3317,12 Zählern knapp über seinem Tagestief.
Händlern zufolge wird eine mögliche Lösung im Handelskonflikt zunehmend eingepreist, was wiederum das Potenzial für Enttäuschungen im Falle eines Scheiterns der Gespräche steigen lasse. Der französische Cac 40 gewann zum Wochenauftakt 0,41 Prozent auf 5286,57 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,39 Prozent auf 7134,39 Punkte hinauf.
China und die USA haben sich in den Verhandlungen über ein Ende ihres seit Monaten andauernden Handelskrieges weiter angenähert. Nachdem sich die US-Seite positiv über den Verlauf geäussert hatte, war am Montag auch in Peking von «substanziellen Fortschritten» die Rede. Laut Medienberichten könnten die Handelsgespräche schon in wenigen Wochen zu einem Ergebnis führen. Dem voraussichtlich für Ende März geplanten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatsoberhaupt Xi Jinping komme damit eine immense Bedeutung zu, sagte ein Analyst.
Aus Branchensicht standen europaweit Medienwerte besonders in der Anlegergunst: Der entsprechende Sub-Index stieg als bester im Stoxx-600-Tableau um 0,97 Prozent. Spitzenwert im EuroStoxx waren indes die Papiere des Chipindustrie-Ausrüsters ASML mit plus 1,50 Prozent.
Besonders negativ fielen unter den Einzelwerten die Aktien von Ahold Delhaize mit einem Verlust von 2,41 Prozent als Eurostoxx-50-Schlusslicht auf. Händler verwiesen auf einen Pressebericht, wonach der weltgrösste Online-Händler Amazon die Eröffnung Dutzender Lebensmittel-Supermärkte in Los Angeles, San Francisco, Seattle, Chicago, Philadelphia und Washington D.C. plane. In den beiden letztgenannten Städten betreibt die niederländisch-belgische Handelskette laut Berenberg-Analyst Dusan Milosavljevic ihre profitabelsten Märkte.
Die Novartis-Titel verbilligten sich trotz einer positiv interpretierten Wirkstoffstudie um 2,26 Prozent und waren damit schwächster Wert im Zürcher SMI-Index . Wie der Pharmakonzern mitteilte, bestätigten die Daten zum Schuppenflechtemittel Cosentyx die schnelle Reaktion und hohe Wirksamkeit des Mittels.
Aussagen der britisch-spanischen Fluggesellschaft IAG zum freien Barmittelfluss belastete deren Aktien erheblich. In London ware sie mit minus 4,81 Prozent das Schlusslicht im Leitindex «Footsie». Im IAG-Sog verloren auch Lufthansa 1,83 Prozent und Air France-KLM 3,19 Prozent. Der europäische Branchenindex für Reise- und Freizeitwerte war mit einem Abschlag von 0,73 Prozent der schwächste der Stoxx-600-Übersicht. (awp/mc/ps)