EU-Schluss: ESTX50 legt um 1,8% auf 3’306,47 Punkte zu

London – Der europäische Aktienmarkt hat am Donnerstag sehr positiv auf die erwartungsgemäss vollzogene Zinswende in den USA reagiert. Gewinnmitnahmen an der Wall Street angesichts erneut schwacher Rohstoffpreise kosteten die Indizes am Nachmittag jedoch einige Punkte.

Der EuroStoxx 50 gewann letztlich 1,84 Prozent auf 3’306,47 Punkte. Sein Tageshoch hatte der Leitindex der Eurozone bei 3345 Punkten erreicht. Der CAC-40-Index kletterte in Paris um 1,14 Prozent auf 4677,54 Punkte. In London stieg der von schwachen Rohstoffwerten gebremste FTSE 100 um 0,68 Prozent auf 6102,54 Punkte.

Börsianer sprachen von Erleichterung, nachdem die lange erwartete erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise endlich vollzogen worden sei. Die US-Notenbank habe genau das geliefert, was von ihr erwartet worden sei – ein erster Zinsschritt mit Signalen auf ein langsames Tempo bei weiteren Massnahmen. Der wieder schwache Ölpreis sowie der am Freitag anstehende grosse Verfall an den Terminbörsen hätten jedoch allzu grosse Freude verhindert, hiess es.

Besonders gefragt waren am Donnerstag Automobilwerte und Finanztitel. Gestützt durch den schwachen Euro, der die Exportaussichten verbessert, legten Vorzugsaktien von VW an der EuroStoxx-Spitze um über 4 Prozent zu. BMW und Daimler kletterten um je gut 3 Prozent nach oben und profitierten ebenfalls von einer positiven Branchenstudie der US-Investmentbank Goldman Sachs. Das Wachstum des weltweiten Autoabsatzes dürfte sich 2016 beschleunigen, wenn auch in den USA, Europa und Japan nur unwesentlich, hatte Analyst Stefan Burgstaller geschrieben.

Papiere der britischen Bank Standard Chartered sprangen im FTSE um gut 7 Prozent an. Fed-Chefin Janet Yellen habe mit ihrem Konjunkturoptimismus die Sorgen um das Wachstum der Weltwirtschaft gebremst, sagten Händler.. Die Briten sind besonders stark in Asien vertreten.

Abwärts ging es für Bergbau- und Energiewerte . Der Ölpreis läuft nach kurzer Zwischenerholung wieder auf seinen tiefsten Stand seit sechs Jahren zu und auch die Edelmetallpreise rutschen wieder bedrohlich ab. Papiere des Ölkonzerns Total waren mit rund 0,5 Prozent Abschlag einziger Verlierer im EuroStoxx. In London stachen Papiere des Minenkonzerns Anglo American mit gut minus 5 Prozent heraus. (awp/mc/upd/ps)

Exit mobile version