Europa-Schluss: EuroStoxx50 schliesst fast auf Tagestief

Europa-Schluss: EuroStoxx50 schliesst fast auf Tagestief

Paris – An den europäischen Börsen hat sich zur Wochenmitte eine gewisse Risikoscheu unter den Anlegern eingestellt. Der EuroStoxx ging am Mittwoch fast auf Tagestief aus dem Handel, verblieb aber innerhalb seiner Schwankungsbreite vom Vortag. Am Ende standen beim Leitindex der Eurozone 2843,76 Punkte zu Buche – ein Minus von 1,12 Prozent. Während Anleger viele Quartalsberichte auswerteten, mangelte es ihnen Händlern zufolge an Fantasie für baldige Kurstreiber. Mit düsteren Konjunktursignalen aus aller Welt seien diese derzeit nicht in Sicht.

Ähnlich schwach ging auch der französische Leitindex Cac 40 mit einem Abschlag von 1,11 Prozent auf 4433,38 Punkte aus dem Handel. Der Londoner FTSE 100 legte hingegen um 0,07 Prozent auf 5853,76 Punkte zu. Am Markt wurde hier auf das schwache Pfund verwiesen, das britische Exporte erleichtern kann.

Optimisten und Pessimisten gäben sich derzeit die Klinke in die Hand, schrieb Marktexperte Timo Emden von Emden Research in einem Kommentar mit Blick auf einen derzeitigen Zick-Zack-Kurs an den Weltbörsen. In New York lag der Dow Jones Industrial zuletzt leicht im Minus. Düstere Signale vom Arbeitsmarkt lasteten dort auf der Stimmung.

Die Öl- und Gasbranche ruderte am Mittwoch als grösster Verlierer in der Sektorwertung von ihren kräftigen Vortagsgewinnen zurück, den ihnen ein angesprungener Ölpreis ermöglicht hatte. Runde drei Prozent betrug hier das Minus, gefolgt vom Reisesektor, der in Zeiten der Corona-Krise seit Wochen notleidend ist. Hier fiel der Branchenindex um 1,8 Prozent. Auch Bankenwerte zeigten sich mit einem Abschlag von 1,6 Prozent bei ihrem Teilindex sehr schwach.

Besser lief es dagegen für Versicherer und den Pharmasektor. Aus Deutschland gaben hier unter anderem Hannover Rück und Fresenius Rückenwind mit Zahlen zum ersten Quartal. Die Papiere von Axa legten um 0,7 Prozent zu, nachdem der französische Versicherer seine Einnahmen im ersten Quartal gesteigert hatte.

Der Pharmakonzern Sanofi wurde im EuroStoxx mit einem Anstieg um 1,9 Prozent zum Spitzenreiter. Goldman-Analyst Keyur Parekh lobte hier in einer Studie eine beeindruckend hohe Umsatz- und Gewinndynamik. Gut aufgenommen wurden im Sektor auch besser als erwartete Zahlen und der bestätigte Ausblick von Novo Nordisk . Die Aktie des Insulin-Herstellers stemmte sich in Kopenhagen mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gegen das schwache Marktumfeld.

Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa hatte auch im zweiten Geschäftsquartal millionenschwere Verluste eingefahren. Dabei belastete die Corona-Krise das Unternehmen erheblich. Die Aktie sackte an der Madrider Börse letztlich um 2,9 Prozent ab. (awp/mc/pg)

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