EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,24% auf 3’448 Punkte

EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,24% auf 3’448 Punkte

London – Der EuroStoxx 50 hat am Donnerstag wieder den Weg zurück in die Gewinnspur gefunden. Schwache Auftragseingänge in Deutschland und ein leichter Rückgang der Einzelhandelsumsätze in der Eurozone hätten Hoffnungen auf weitere geldpolitische Impulse seitens der Europäischen Zentralbank geweckt, meinte Marktanalyst Andreas Paciorek vom Handelshaus CMC Markets. Am Nachmittag jedoch hatte der Leitindex der Eurozone einen Teil seiner zwischenzeitlich deutlichen Aufschläge wieder eingebüsst, nachdem die US-Börsen mit leichten Verlusten in den Handel gestartet waren.

Der EuroStoxx schloss 0,24 Prozent höher bei 3447,49 Punkten, nachdem er zuvor auf den höchsten Wert seit Mitte August geklettert war. Zur Wochenmitte hatte der Eurozonen-Leitindex seine Gewinne bis zum Handelsschluss komplett eingebüsst und knapp im Minus geschlossen. Der CAC-40-Index in Paris gewann am Donnerstag 0,64 Prozent auf 4980,04 Punkte, wogegen es für den FTSE 100 um 0,75 Prozent auf 6364,90 Punkte bergab ging. Den Londoner Leitindex belasteten Verluste bei den schwer gewichteten Rohstoffaktien.

Aus europäischer Branchensicht hatten am Donnerstag die Pharmaunternehmen die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 legte um 0,74 Prozent zu. Als Kurstreiber erwies sich der Kurssprung von 2,90 Prozent bei AstraZeneca. Der britisch-schwedische Konzern hatte zwar im dritten Quartal unter unter negativen Währungseffekten gelitten, ist aber dank seiner alten Umsatzschlager optimistischer für das Gesamtjahr als bisher.

Die französische Grossbank Societe Generale hatte ihren Quartalsgewinn stärker als erwartet gesteigert, was die Aktien um rund 4 Prozent an die EuroStoxx-Spitze schnellen liess. Dagegen war beim Branchenkollegen Credit Agricole der Gewinn im Investmentbanking etwas zurückgegangen. Die Anteilsscheine sackten am Ende des CAC-40 um mehr als 8 Prozent ab.

Hohe Kosten für Grossschäden belasteten den Schweizer Versicherungskonzern Zurich sichtbar. Die Anteilsscheine fielen um rund ein halbes Prozent.

Beim Energiekonzern Engie freuten sich die Anleger trotz vorsichtigerer Aussagen zur weiteren Geschäftsentwicklung über Kursgewinne von rund einem halben Prozent. Die Schweizer Bank UBS setzt indes auf einen gewinnträchtigen Konzernumbau durch den Verkauf von Aktivitäten in den USA und empfiehlt die Aktien nun zum Kauf.

Der Windturbinen-Hersteller Vestas überzeugte mit überraschend starken Quartalszahlen und angehobenen Jahreszielen. Entsprechend verteuerten sich die Aktien des Nordex-Konkurrenten um mehr als 5 Prozent.

Dagegen brachen die Titel von Amec Foster Wheeler um mehr als 23 Prozent ein. Das unter anderem in der Ölindustrie tätige Bau- und Anlagenbau-Unternehmen hatte eine Dividendenhalbierung angekündigt, da die Gewinne angesichts der gesunkenen Öl- und Gaspreise erodierten. Dies belastete auch den Branchenindex .

Dass der französische Elektrokonzern Alstom mit seiner verbleibenden Zugsparte weiter wächst, half den Aktien nicht: Sie verloren knapp 6 Prozent. Der organische Umsatz – also ohne Effekte wie Währungseinflüsse oder Zu- und Verkäufe – hatte im ersten Geschäftshalbjahr zwar wie von Analysten erwartet zugelegt. Ein Experte sah aber den Auftragseingang leicht unter seinen Erwartungen.

Bei Adecco mussten die Anleger einen Kursrutsch von mehr als 10 Prozent verkraften. Der Personalvermittler war im dritten Quartal wegen hoher Abschreibungen tief in die roten Zahlen gerutscht und ist nun mit Blick auf das Gesamtjahr weniger optimistisch als bislang. (awp/mc/upd/ps)

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