EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,2% auf 3’054 Punkte nach
London – Die Investoren am europäischen Aktienmarkt haben am Freitag nach den jüngsten Kursgewinnen erst einmal Kasse gemacht. Sie warten nun mit Spannung auf den Versuch wichtiger Opec-Mitglieder und Russlands, sich am Sonntag in Katars Hauptstadt Doha auf eine Begrenzung der Öl-Fördermenge zu einigen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,21 Prozent tiefer bei 3’054,34 Punkten.
Auf Wochensicht blieb dennoch ein Plus von fast 5 Prozent, nachdem die Anleger mit Blick auf den Zustand der Weltwirtschaft wieder zuversichtlicher geworden waren: Die Ölpreise, die als Konjunkturindikator gelten, hatten sich ein Stück weit erholt. Zudem war der Eurokurs gefallen, was den Export begünstigt. Konjunkturdaten hatten die Hoffnung geschürt, dass die chinesische Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt.
Der Pariser CAC-40-Index verlor am Freitag 0,36 Prozent auf 4’495,17 Punkte und der britische FTSE 100 büsste 0,34 Prozent auf 6’343,75 Punkte ein. Auch wenn der Markt pausiere, bleibe die Stimmung generell gut, erklärte Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets. Eine Verschnaufpause sei sogar zu begrüssen, um den Weg für weitere Kursgewinne zu ebnen.
Telekomwerte schlugen sich insgesamt am besten. Ihr Index stieg an der Spitze des Branchentableaus um 0,40 Prozent. Dahinter folgten die Lebensmittel- und Getränkehersteller, deren Index um 0,29 Prozent nach oben kletterte. Am Vortag hatte die Branchengrösse Nestlé überzeugende Ergebnisse vorgelegt. Der Hersteller von Marken wie Néscafe, Maggi und KitKat war stärker gewachsen als erwartet.
Die Aktien von Europas grösstem Handelskonzern Carrefour schnellten an der EuroStoxx-Spitze um fast 4 Prozent nach oben. Das Unternehmen bügelte im ersten Quartal die Schwäche im China-Geschäft durch Zuwächse in Südeuropa und Lateinamerika aus.
Verlierer des Tages waren die Autobauer und -zulieferer. Ihr Subindex bröckelte um 1,74 Prozent ab. Europas Automarkt war zwar auch im März weiter gewachsen, wie der Branchenverband Acea mitgeteilt hatte. Allerdings stellte das nach guten Vormonaten keine grosse Überraschung mehr dar. Überdies hatten sich die Autoaktien an den Vortagen kräftig von ihren vorherigen Verlusten erholt. (awp/mc/upd/ps)