London – Europas Aktienmärkte haben nach dem erfreulichen Wochenauftakt wieder einen Gang zurückgeschaltet. Die wichtigsten Börsen bewegten sich am Dienstag nur wenig und schlossen kaum verändert. Die Anleger zeigten sich skeptisch, zumal die Unsicherheit im Hinblick auf den Handelskonflikt der USA mit China weiter hoch bleibt.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,25 Prozent tiefer bei 3147,13 Punkten. Seit Monatsbeginn hat er nun schon mehr als 7 Prozent verloren. Der Londoner FTSE 100 («Footsie») rückte am Dienstag um 0,14 Prozent auf 7035,85 Zähler vor. Der Pariser Cac 40 gab um 0,22 Prozent auf 4978,53 Punkte nach.
In der Branchenübersicht präsentierte sich der Sektor der Haushalts- und Konsumgüterhersteller mit minus 0,92 Prozent am schwächsten. Dort stachen die Anteilscheine von Reckitt Benckiser mit einem Verlust von 4,51 Prozent negativ heraus. Die Briten hatten mit ihrem Umsatzwachstum im dritten Quartal die Erwartungen verfehlt.
Für die ebenfalls im FTSE 100 gelisteten Papiere von BP hingegen ging es hingegen um gut 2 Prozent nach oben. Der gestiegene Ölpreis hatte dem Ölkonzern im dritten Quartal in die Hände gespielt. Dabei profitierte das Unternehmen von deutlichen Ergebniszuwächsen im Fördergeschäft und bei seiner russischen Beteiligung Rosneft. Der bereinigte Nettogewinn war zudem überraschend mehr als verdoppelt worden. Stark sei auch die Entwicklung der Barmittel gewesen, schrieb Analyst Jon Rigby von der schweizerischen Grossbank UBS.
Unter den Banken selbst zogen die Aktien von BNP Paribas die Blicke auf sich und büssten fast 3 Prozent ein. Nur dank deutlich niedrigerer Steuern hatte das französische Finanzhaus im dritten Quartal mehr verdient. Die Erträge hingegen hatten unerwartet stagniert.
Im schweizerischen Leitindex SMI waren die Papiere von Geberit mit einem Minus von mehr als 9 Prozent der einzige Wert mit einem Verlust. Der Sanitärtechnikkonzern hatte ebenfalls mit seinen Geschäftszahlen enttäuscht und zudem seine Jahresziele für den Umsatz und die operative Profitabilität gesenkt.
Aktien von Windkraftanlagenbauern schliesslich litten darunter, dass der US-Industriekonzern General Electric (GE) über einen Einbruch der Aufträge und der Profitabilität in seiner Windsparte berichtet hatte. So fielen in Kopenhagen die Anteilsscheine von Vestas und in Madrid die Papiere von Siemens Gamesa um jeweils knapp 4 Prozent. (awp/mc/ps)