Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran gut weggesteckt. Die Leitindizes legten zu, weil der Schritt der Vereinigten Staaten bereits erwartet worden war. Die daraus resultierenden deutlich höheren Ölpreise sorgten für einen starken Energiesektor. Zudem stützte einmal mehr der weiter schwache Euro die Kurse, da sich dadurch die Exportaussichten der Unternehmen verbessern können.
Der EuroStoxx50 schloss mit einem Plus von 0,33 Prozent bei 3569,74 Punkten. Der CAC 40 in Paris legte um 0,23 Prozent auf 5534,63 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 stieg um 1,28 Prozent auf 7662,52 Zähler.
Zu den Favoriten im Stoxx-50-Index gehörten die Ölwerte BP, Shell und Eni mit Gewinnen zwischen 2,8 und 3,9 Prozent.
Schlusslicht im EuroStoxx 50 waren ING mit einem Verlust von 2,8 Prozent. Die niederländische Grossbank hatte das Jahr zwar mit einem überraschenden Gewinnsprung begonnen. Der anhaltende Margendruck belaste aber weiterhin den Ausblick, schrieb Analyst Marcell Houben von der Bank Credit Suisse .
Ebenfalls unter Druck gerieten die Anteilscheine von Ahold Delhaize , die um 0,6 Prozent nachgaben. Der Handelskonzern war im ersten Quartal vom starken Euro gebremst worden.
In London stiegen die Papiere von Vodafone um 0,6 Prozent. Der britische Mobilfunkbetreiber will, wie bereits zuvor spekuliert, grosse Teile des Breitbandanbieters Liberty Global kaufen, darunter den deutschen Kabelnetzbetreiber Unitymedia. Vodafone stiege damit in Deutschland und Osteuropa zu einem grossen Anbieter von Telefon-, Internet-, TV- und Mobilfunkdiensten auf, schrieb Marktanalyst Neil Wilson vom Handelshaus Markets.com. (awp/mc/pg)