EU-Schluss: ESTX50 legt 0,2% auf 3’309 Punkte zu
London – Europas Börsen haben sich nach den jüngsten Verlusten am Montag etwas stabilisiert. Vor den im Wochenverlauf erwarteten Reden von US-Präsident Donald Trump und US-Notenbankchefin Janet Yellen hielt sich die Kauflaune der Anleger aber in Grenzen.
Zum Handelsschluss stieg der EuroStoxx 50 um 0,16 Prozent auf 3309,30 Punkte. Der französische CAC-40-Index schloss prozentual ohne Veränderung bei 4845,18 Punkten, während der Londoner FTSE 100 0,13 Prozent auf 7253,00 Punkte gewann.
Trump spricht in dieser Woche vor dem amerikanischen Kongress – viele Investoren hoffen auf Details zu der vor Wochen angekündigten «Steuer-Revolution». Doch laut Finanzminister Steven Mnuchin, der letzte Woche die ersten Interviews nach seiner Vereidigung gab, wird die Steuerreform frühestens im August verabschiedet. Derweil will Trump nach Angaben des Weissen Hauses das Verteidigungsbudget seines Landes um zehn Prozent oder 54 Milliarden US-Dollar anheben. Am Freitag steht Yellens Rede auf der Agenda, von der Anleger weitere Signale für eine Leitzinsanhebung erwarten.
Im europäischen Branchenvergleich hatten am Montag die Aktien aus der Bau- und Baustoffbranche die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 0,77 Prozent. Händler verwiesen als Treiber am Nachmittag auf Aussagen Trumps, wonach die Ausgaben für die US-Infrastruktur kräftig angekurbelt werden sollen. In der Hoffnung, dass auch europäische Baustofffirmen sich von diesem Kuchen etwas abschneiden können, legten in London die Anteile von CRH um fast 3 Prozent zu. Im Eurostoxx gewannen Saint-Gobain 1,60 Prozent.
Dagegen büsste der Branchenindex der Finanzdienstleister 0,69 Prozent ein. Hier belastete vor allem der Kursrutsch bei der Deutschen Börse und der London Stock Exchange (LSE), da die Fusion der beiden Börsenbetreiber zu scheitern droht. Hintergrund ist die Weigerung der Londoner, wie von den EU-Wettbewerbshütern gefordert den Mehrheitsanteil an der italienischen Anleihen-Handelsplattform MTS zu veräussern. Die Titel der LSE verloren 1,12 Prozent.
Dass die italienische Grossbank Intesa Sanpaolo nun doch nicht mit dem heimischen Versicherer Generali zusammengehen will, sorgte bei den Anteilseignern von Intesa für Freude: Die Aktien zogen an der Eurostoxx-Spitze um 5,49 Prozent an. Dagegen büssten die Generali-Papiere 2,84 Prozent ein. (awp/mc/upd/ps)