EU-Schluss: Kräftige Erholung – Ölpreis-Sorgen abgeschüttelt

EU-Schluss: Kräftige Erholung – Ölpreis-Sorgen abgeschüttelt

Paris – Europas Börsen haben am Dienstag im Sog einer starken Wall Street zur Erholung angesetzt. Hinzu kamen gute Konjunkturdaten aus der Eurozone. Der Eurostoxx 50 schloss 2,25 Prozent höher bei 3049,99 Punkten, nachdem er in den vergangenen sechs Handelstagen insgesamt um fast neun Prozent eingeknickt war. In Paris ging es für den CAC 40 um 2,19 Prozent auf 4093,20 Punkte nach oben und der FTSE 100 in London rückte um 2,41 Prozent auf 6331,83 Zähler vor.

Die Investoren hätten die Sorgen um den jüngsten Ölpreisverfall zunächst scheinbar abgeschüttelt, sagte Marktanalyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets UK. Dazu beigetragen haben dürften auch die überraschend gute Stimmung in den Unternehmen der Eurozone im Dezember. Der Rutsch des Ölpreises wird von Experten als ein Grund für die jüngsten Finanzmarktturbulenzen in Russland gesehen, das stark vom Ölexport abhängt. Diese Turbulenzen hätten auch die Anleger in anderen Märkten verunsichert.

Die vorübergehenden, negativen Nebenwirkungen des Ölpreisrückgangs hätten die Anleger scheinbar beunruhigt, schrieb der Chef-Volkswirt Holger Schmieding von der Privatbank Berenberg in einer Studie. Einen tiefgreifenden Grund dafür gebe es allerdings nicht, da deine Verbilligung des Rohstoffes das Wirtschaftswachstum antreiben sollte.

Der zuletzt arg gebeutelte Index der Ölwerte erholte sich um fast drei Prozent. Damit teilte er sich den Spitzenplatz im Branchentableau, das nur Gewinner enthielt, mit dem Rohstoffwerte-Index .

Bei den Einzelwerten standen Telekom-Unternehmen im Fokus. Die Deutsche Telekom und ihr französischer Partner Orange wollen ihr britisches Mobilfunk-Geschäft unter dem Markennamen Everything Everywhere (EE) an die BT Group verkaufen. «Exklusive Gespräche» seien vereinbart worden. Die Papiere von Orange verteuerten sich um 3,70 Prozent, die T-Aktie gewann 3,05 Prozent. Für die Titel der BT Group ging es um 1,86 Prozent nach oben.

Die von der EU-Kommission unter Auflagen genehmigten Zementehe von Holcim und Lafarge lieferte ebenfalls Impulse. Holcim verteuerten sich um 1,72 Prozent, Lafarge um 2,52 Prozent.

In London stiegen Lloyds-Aktien um mehr als drei Prozent und die Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) um mehr als zwei Prozent. Die in der Finanzkrise vom Staat geretteten Grossbanken hatten den neuen innerbritischen Banken-Stresstest knapp bestanden. (awp/mc/pg)

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