EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,5% auf 3’466 Punkte

EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,5% auf 3’466 Punkte

London – Von ihrer optimistischen Seite haben sich die Investoren an Europas Börsen zum Wochenbeginn gezeigt. Nachdem am Freitag der anhaltende Job-Boom in den USA für gute Laune auch diesseits des Atlantiks gesorgt hatte, legten die europäischen Aktienindizes am Montag weiter zu. So stieg der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone um 0,46 Prozent auf 3469,57 Punkte.

«Das war ein guter Start in die Woche, wenn man die politischen Risiken bedenkt», schrieb Jasper Lawler von der London Capital Group. Der Stratege verwies vor allem auf den weltweiten Handelskonflikt. Andererseits sei die US-Konjunktur nach wie vor in guter Verfassung. Zwar sei die politische Lage in Italien und Spanien «nicht die wünschenswerteste». Investoren hätten nun jedoch in beiden Fällen wenigstens etwas mehr Klarheit.

Für den französischen CAC 40 ging es um 0,14 Prozent auf 5472,91 Punkte leicht nach oben. Der Londoner FTSE 100 zog um 0,51 Prozent auf 7741,29 Punkte an und nahm damit weiter Kurs auf das Ende Mai erreichte Rekordhoch bei knapp über 7900 Zählern.

Deutlich besser schlug sich der spanische Leitindex Ibex mit einem Zugewinn von 1,22 Prozent. Der neue spanische Regierungschef Pedro Sánchez wird sein Kabinett voraussichtlich am Mittwoch präsentieren, berichtete das spanische Fernsehen unter Berufung auf Kreise aus der Sozialistischen Partei (PSOE). Investoren gäben spanischen Aktien den Vorzug vor italienischen, sagte Lawler, weil die Euroskepsis in Spanien weniger stark ausgeprägt sei als in Italien.

Aus Branchensicht gab es mit den Sektoren Öl und Gas, Gesundheit und Auto drei Verlierer. Ganz oben auf dem Tableau standen die Versorger mit einem Branchenplus von 1,38 Prozent.

Mit Blick auf die Einzelwerte fielen die Aktien von Air France-KLM auf mit einem Plus von 5,47 Prozent. Der französische Hotelkonzern Accor denkt über einen Einstieg bei der von Streiks geplagten Fluggesellschaft nach. Der Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an der französisch-niederländischen Airline würde das Wachstum der Branche stärken, argumentierte Accor.

Die Aktionäre von Accor sahen das weniger rosig: Papiere von Accor büssten fast 7 Prozent ein. Da die Hotelkette eine Strategie fahre, die auf relativ wenigen Vermögenswerten basiere, während Airlines gemeinhin mit hohen Kosten operierten, wäre eine Beteiligung Accors an Air France kaum sinnvoll, schrieb der Experte Julien Richer vom Analysehaus Kepler Cheuvreux.

In Zürich verloren Roche-Aktien knapp 1 Prozent. Neue Ergebnisse zur Behandlung einer bestimmten Form von Lungenkrebs zeigten einen deutlichen Vorteil des Medikaments «Keytruda» des US-Kontrahenten Merck & Co gegenüber dem Mittel «Tecentriq» von Roche, schrieb Analyst Vincent Meunier von Morgan Stanley.

Papiere des Bierkonzerns AB Inbev profitierten mit einem Kursplus von 2,59 Prozent von einer Hochstufung auf «Kaufen» durch die Investmentbank HSBC. Der Bierbrauer konzentriere sich nun nicht mehr auf Übernahmen, sondern auf Wachstum aus eigener Kraft, hiess es zur Begründung. (awp/mc/ps)

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