EU-Schluss: ESTX50 büsst 0,5% auf 3’594 Punkte ein
London – Am letzten Handelstag der Woche haben sich die Börsen Europas erneut einheitlich in rotem Terrain gezeigt. Die Marktteilnehmer seien vorsichtig geblieben, nachdem es bereits am Donnerstag spürbar abwärts gegangen sei, sagte Analyst David Madden von CMC Markets. Inzwischen seien die Händler ängstlicher, bei Rückschlägen an den Märkten zuzugreifen.
Der EuroStoxx 50 verlor am Freitag 0,52 Prozent auf 3593,76 Zähler, nachdem er tags zuvor bereits 1,2 Prozent eingebüsst hatte. Im Wochenverlauf bedeutet das einen Verlust von 2,6 Prozent. Der französische CAC-40 -Index gab am Freitag um 0,50 Prozent auf 5380,72 Punkte nach. Für den britischen FTSE-100 ging es um 0,68 Prozent auf 7432,99 abwärts.
Der Blick auf die Wirtschaftsdaten in Europa ergab ein gemischtes Bild: Während im September in Grossbritannien die Industrieproduktion bisher in diesem Jahr das stärkste Wachstum verzeichnet hatte und damit die Experten überraschte, war auch die Industrieproduktion Frankreichs etwas stärker als erwartet gestiegen. In Italien war sie hingegen deutlicher gesunken als von Analysten prognostiziert.
Nachdem am Vortag sämtliche Branchen in Europa Verluste verbucht hatten, zeigten sich nun sechs der insgesamt 19 Sektoren im Plus. Am deutlichsten legte der Sektor der Bergbauwerte zu mit plus 0,38 Prozent. Die grössten Verluste gab es im Öl-und Gassektor, der um 0,96 Prozent nachgab, gefolgt von der Versorgerbranche, die um 0,77 Prozent fiel.
Unter den Einzelwerten veröffentlichten mit dem Luxuskonzern Richemont und dem Stahlriesen ArcelorMittal vor dem Wochenende noch einmal zwei europäische Schwergewichte ihre Quartalsergebnisse. Die Aktien von Richemont büssten am Ende des schweizerischen Leitindex SMI 3,82 Prozent ein und litten damit Händlern zufolge unter Gewinnmitnahmen. Der Konzern, der unter anderem die Luxusmarken Cartier, Piaget und Cloé vertreibt, hatte zwar Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert, das war jedoch nach einer Mitte Oktober erfolgten Ankündigung erwartet worden.
Die Papiere von ArcelorMittal hingegen legten im CAC 40 um 3,37 Prozent zu. Der Stahlkonzern hatte im dritten Quartal von einer gestiegenen Nachfrage sowie höheren Preise profitiert und sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn zugelegt. Die Anteile von Telecom Italia verloren nach Zahlen zum dritten Quartal 1,66 Prozent.
Ansonsten wirkten sich Analystenkommentare aus: In London büssten die Aktien des Luxuskonzerns Burberry weitere 2,29 Prozent ein, nachdem sie am Donnerstag unter schwachen Zahlen gelitten hatten und um rund 10 Prozent eingebrochen waren. Am Freitag stufte UBS die Aktie von «Buy» auf «Neutral» ab. SocGen und Credit Suisse senkten ihre Kursziele.
Dass Peugeot (PSA) vom Investmenthaus Kepler Cheuvreux von «Buy» auf «Hold» abgestuft wurde, drückte auf den Kurs des Automobilherstellers, der im Cac 40 um 3,91 Prozent fiel. Im EuroStoxx waren die Titel von Philips Schlusslicht mit minus 1,97 Prozent, nachdem sie von JPMorgan auf «Neutral» abgestuft worden waren. (awp/mc/ps)