EU-Schluss: Börsen erleichtert nach Putin-Aussagen

EU-Schluss: Börsen erleichtert nach Putin-Aussagen

Paris – Die wichtigsten Aktienmärkte Europas haben sich am Dienstag nach beruhigenden Aussagen von Russlands Präsident Wladimir Putin spürbar erholt. In seinem Statement vor Journalisten hatte der Kreml-Chef gesagt, derzeit gebe es keinen Grund für einen Militäreinsatz in der Ukraine – das beruhigte die Anleger an den Finanzmärkten weltweit.

Der EuroStoxx 50 gewann 2,70 Prozent auf 3136,33 Punkte. Damit konnte der Eurozonen-Leitindex die stärksten Tagesverluste seit mehr als acht Monaten vom Vortag zu grossen Teilen wieder wettmachen. Der Pariser Cac-40-Index  zog am Dienstag um 2,45 Prozent auf 4395,90 Punkte an, in London kletterte der FTSE 100 um 1,72 Prozent auf 6823,77 Punkte. Auch die Moskauer Börse konnte sich nach ihrem Absturz um gut zwölf Prozent tags zuvor nun etwas erholen: Der RTS-Interfax-Index  stieg um 6,20 Prozent.

Es habe Spekulationen gegeben, dass sich der russische Präsident unter dem Eindruck des politischen Drucks aus dem Westen etwas zurückgenommen habe, kommentierte Marktanalyst Michael Hewson vom Londoner Broker CMC Markets. Wahrscheinlicher sei aber, dass Putin auch den ökonomischen Druck zu Hause im Auge gehabt habe – der scharfe Fall russischer Aktienkurse sowie des Rubel vom Vortag habe massive Wertverluste zur Folge gehabt. Ein Portfoliomanager aus dem US-Bundesstaat South Carolina sagte, derzeit laufe am Markt eine Erleichterungsrally. Andere Händler kommentierten, angesichts der drohenden wirtschaftlichen Schäden bei allen Beteiligten werde es wohl bei harschen Worten bleiben – und nicht zu einem militärischen Konflikt kommen.

Gleichwohl bleibt die Lage auf der Halbinsel Krim weiterhin angespannt. Putin zeigte sich vor dem EU-Sondergipfel gegenüber dem Westen zwar gesprächsbereit, schloss aber einen Militäreinsatz in der Ostukraine für die Zukunft nicht aus, falls es dort zu Übergriffen auf russische Bürger komme. (awp/mc/pg)

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