EU-Verlauf: Börsen folgen starkem Trend der Wall Street
Paris – Europas Börsen sind am Dienstag den starken Vorgaben aus den USA gefolgt und haben weiter zugelegt. Angeschoben auch von der anhaltenden Erholung bei den Technologiewerten kletterte der EuroStoxx 50 dicht an die Marke von 3600 Punkten heran und stand zuletzt mit 0,45 Prozent im Plus bei 3595,71 Zählern.
An der Wall Street hatte der US-Leitindex Dow Jones Industrial am Vorabend einen neuen Rekord erzielt und erstmals in seiner Geschichte die Marke von 21 500 Punkten überwunden. Auch die japanische Börse griff den starken Trend auf und stieg auf den höchsten Stand seit Mitte 2015.
Gewinne verbuchte ebenfalls die Regionalbörse in Paris, die am Vortag bereits vom Sieg des Parteibündnis des neuen Präsidenten Emmanuel Macron bei den Parlamentswahlen profitiert hatte. Der französische CAC-40 -Index stieg zuletzt um 0,44 Prozent auf 5334,30 Punkte. In London rückte der FTSE 100 zuletzt um 0,24 Prozent auf 7541,78 Punkte vor.
Am britischen Aktienmarkt standen vor allem die am Vortag begonnenen Brexit-Verhandlungen weiter im Blick. Die Analysten Mike van Dulken und Henry Croft von Accendo Markets sprachen von einem soliden Start in die Gespräche, der die politischen Nerven etwas beruhigt habe. Aussagen des britischen Notenbankchefs Mark Carney, der sich besorgt zum Einfluss des Brexit auf die Wirtschaft des Inselstaats äusserte und einer schnellen Anhebung der Zinsen eine Absage erteilte, brachten unterdessen das Pfund unter Druck.
Auf Konjunkturseite standen wie schon in den Vortagen nur wenig Daten an, die dem Handel Impulse geben könnten. Die Anleger dürften aber die Reden einiger US-Währungshüter mitverfolgen, die im weiteren Handelsverlauf der Agenda stehen.
Technologietitel knüpften mit einem Zuwachs von durchschnittlich 0,47 Prozent an ihren Erholungskurs an. Angeführt wurde der Aufwärtskurs an den europäischen Aktienmärkten von der Lebensmittelbranche; die Branchenpapiere kletterten im Schnitt um 0,73 Prozent. Noch besser als der Branchentrend schlugen sich Danone , die im Eurostoxx 50 mit mehr als eineinhalb Prozent auf dem Siegertreppchen landeten.
In London verteuerten sich die Papiere des Konsumgüterkonzerns Unilever um mehr als 1 Prozent. Der Konzern hatte zuvor die Übernahme der Kosmetik-Herstellers Hourglass bekanntgegeben. Zu den grössten Verlierern mit zuletzt minus 1,68 Prozent gehörten die Wolseley-Aktien. Der Anbieter von Klempnerei- und Heizungsbaubedarf hatte zuvor mit weiter sinkenden Margen in den USA enttäuscht. Wolsely will sich im kommenden Monat in Ferguson umbenennen, unter diesem Namen firmiert der Konzern in den USA. Das Geschäft dort wird laut Beobachtern für die Briten zunehmend wichtiger. (awp/mc/pg)