Paris – Gute Konjunkturdaten aus den USA haben Europas Börsen am Dienstag gestützt. Die Verbraucherstimmung in den Vereinigten Staaten machte im März einen grossen Sprung nach oben und erreichte den höchsten Stand seit über 16 Jahren. Die Nachricht sei in Anbetracht des bereits unerwarteten Anstiegs im Vormonat sehr positiv zu beurteilen und mit einem robusten Konsumwachstum vereinbar, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba.
Der EuroStoxx 50 gewann 0,81 Prozent auf 3465,07 Punkte. Der Wochenstart war den Anlegern noch durch die Absage der Abstimmung im US-Repräsentantenhaus über die Gesundheitsreform vergällt worden.
Der französische CAC-40 legte nach einem durchwachsenen Handelsverlauf am Dienstag um 0,57 Prozent auf 5046,20 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,68 Prozent auf 7343,42 Punkte vor.
Unter den 19 Branchen des Stoxx Europe 600 verbuchte der Subindex der konjunktursensiblen Rohstoffwerte das grösste Plus mit 1,72 Prozent. Die Branche der als defensiv geltenden Immobilienunternehmen hingegen war Schlusslicht mit minus 0,52 Prozent.
Der Technologiewerte-Index schloss 0,75 Prozent höher, litt allerdings unter den Kursverlusten der Ericsson-Aktien , die in Stockholm zeitweise um etwas mehr als 4 Prozent nachgaben. Bis zum Handelsschluss sanken sie um mehr als 2 Prozent.
Bei dem kriselnden schwedischen Netzwerkausrüster werden im ersten Quartal wegen des schwächelnden Geschäfts Kosten in Höhe von fast einer Milliarde Euro anfallen. Das zog die Papiere des Konkurrenten Nokia in Mitleidenschaft. Sie gaben als einer schwächsten EuroStoxx-Werte um knapp 1 Prozent nach.
Im britischen «Footsie» sprangen die Aktien von Wolseley mit einem Plus von rund 5 Prozent an die Index-Spitze. Analysten lobten die «guten Zahlen» des ersten Geschäftshalbjahres des Sanitär- und Heizungshändlers, die vor allem beim Ergebnis überzeugt hätten.
Die Tesco-Papiere machten in dem erfreulichen Börsenumfeld zwischenzeitliche Verluste wett und legten um 0,66 Prozent zu. Zwei Grossaktionäre hoben die Risiken einer Übernahme des Grosshändlers Booker hervor. Das Gebot der britischen Supermarktkette in Höhe von 3,7 Milliarden Pfund sei zu grosszügig, hiess es. Die Booker-Papiere büssten fast 1 Prozent ein.
Der Reiseveranstalter Thomas Cook schliesslich spürt nach einer Serie von Terroranschlägen in Europa wieder eine verstärkte Reiselust seiner Kunden. Die Gewinnspannen seien aber etwas unter Druck. Die Papiere fielen um fast 4 Prozent. (awp/mc/pg)