EU-Schluss: ESTX50 rückt 0,4% auf 3’068 Punkte vor
London – Positive Nachrichten aus China haben Europas Börsen am Dienstag gestützt. Die Regierung in Peking will offenbar der schwächelnden Wirtschaft des Landes mit umfangreichen Steuersenkungen unter die Arme greifen. Sorgen wegen der Brexit-Abstimmung im britischen Parlament aber verhinderten grössere Gewinne. Die britische Premierministerin Theresa May muss sich am Abend auf eine historische Niederlage bei dem Votum über ihren mit der Europäischen Union ausgehandelten Deal gefasst machen.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,42 Prozent höher bei 3068,05 Punkten. Der französische Cac 40 rückte um 0,49 Prozent auf 4786,17 Punkte vor und für den britischen FTSE 100 ging es um 0,58 Prozent auf 6895,02 Punkte nach oben. Zum Wochenstart hatten die Aktienkurse weltweit noch etwas unter enttäuschenden chinesischen Aussenhandelsdaten gelitten.
In der europäischen Branchenübersicht überwogen am Dienstag die Gewinner. Am besten innerhalb des marktbreiten Stoxx Europe 600 schlug sich der Subindex der Medizinunternehmen mit plus 1,04 Prozent. Die grössten Verluste verzeichnete mit 0,74 Prozent der Index der Freizeit- und Reisekonzerne.
Airbus-Aktien waren mit 2,67 Prozent Plus der Favorit im EuroStoxx, nachdem der Flugzeugbauer angekündigt hatte, die Produktionskosten für seinen jüngsten und kleinsten Jet A220 weiter senken zu wollen. Damit setzte sich die jüngste Kurserholung fort.
In Paris gewannen die Papiere von PSA mehr als 1 Prozent. Der französischen Autobauer hatte zwar 2018 einen Verkaufsrekord erreicht. Doch in Asien war der Absatz um rund ein Drittel eingebrochen – die noch im Frühjahr 2018 angepeilte Jahresmarke von vier Millionen verkauften Autos verfehlte der Konzern.
Der Rückversicherer Swiss Re hatte die Anleger mit hohen Kosten im Schlussquartal 2018 verschreckt. Schuld daran waren vor allem grosse Naturkatastrophen wie die Brände in Kalifornien und Taifune in Japan. Die Aktien büssten gut 1,5 Prozent ein.
Unter den Londoner Nebenwerten stürzten Provident Financial um gut 19 Prozent ab. Der Kreditspezialist für Kunden minderer Bonität hatte mitgeteilt, dass sein Gewinn 2018 am unteren Ende der Markterwartungen liegen werde.
Dagegen sprangen die Anteilsscheine von Spirent Communications um fast 14 Prozent hoch. Das Telekommunikations-Prüfunternehmen hatte für das vergangene Jahr über ein rund sechsprozentiges Umsatz- und Auftragsplus berichtet. Analysten lobten die erfreuliche Geschäftsdynamik im Schlussquartal sowie den guten Ausblick auf 2019. (awp/mc/ps)