Paris – Ein deutlicher Anstieg der Ölpreise hat den wichtigsten Börsen Europas am Montag zu Gewinnen verholfen. Auch die Wall Street legte zuletzt zu. Nach turbulenten Wochen am Ölmarkt mit starken Preisschwankungen haben sich die Ölpreise laut Analyst Angus Nicholson vom Handelshaus IG mittlerweile über der Marke von 30 Dollar je Barrel stabilisieren können. Seiner Einschätzung nach ist die Talfahrt der Ölpreise vorerst überstanden.
Am Morgen war die Stimmung noch trüb gewesen, da der G20-Gipfel am Wochenende nicht die notwendigen Impulse für eine Stärkung des globalen Wachstums geliefert hatte. Nach einem schwachen Beginn erholte sich der EuroStoxx 50 zunehmend und schloss mit plus 0,57 Prozent bei 2945,75 Punkten knapp unter seinem Tageshoch. Damit gelang es dem Leitindex der Eurozone, seinen Verlust im Monat Februar auf 3,3 Prozent zu verringern. Mit einem Kursrutsch von knapp 7 Prozent im Januar hatte der Eurostoxx einen historisch schlechten Jahresstart hingelegt.
In Paris stieg der CAC-40-Index am Montag um 0,90 Prozent auf 4353,55 Punkte. Der Londoner FTSE 100 schloss dagegen fast unverändert mit plus 0,02 Prozent bei 6097,09 Punkten.
Während die Bergbautitel im marktbreiten Stoxx Europe 600 besonders deutlich zulegten, so dass die Branche um 3,43 Prozent zulegte. Der Sektor der Finanzdienstleister war mit minus 0,30 Prozent der Schwächste.
Im Cac 40 nahmen die Aktien des Stahlherstellers ArcelorMittal die Spitze mit plus 8,79 Prozent ein. Am Markt wurde in diesem Zusammenhang auch auf die kräftigen Gewinne im Rohstoffsektor allgemein verwiesen und dies mit dem Schritt der chinesischen Notenbank in Zusammenhang gebracht, den Mindestreservesatz zu senken. Eine Senkung dieser für Geschäftsbanken vorgeschriebenen Einlage bei der Notenbank dürfte die Kreditvergabe erleichtern.
Die Titel des Luft- und Raumfahrtkonzerns Airbus gehörten mit plus 3,95 Prozent zu den stärksten Werten im EuroStoxx. Händlern zufolge hatte das US-Analysehaus Bernstein Research die Aktien hochgestuft und traut ihnen nun eine überdurchschnittliche Kursentwicklung zu. Die Aktien des britischen Bezahlsenders Sky gewannen im FTSE 100 0,87 Prozent, nachdem die US-Investmentbank Goldman Sachs sie hochgestuft hatte.
Dagegen büssten die Anteilsscheine von HSBC 1,65 Prozent ein. Bernstein-Analyst Chirantan Barua hatte sein Anlageurteil nach der Bilanzvorlage der britischen Grossbank von «Market-Perform» auf «Underperform» gesenkt und sein Kursziel von 550 auf 380 Pence gekappt. Die Ergebnisse des vierten Quartals seien symptomatisch für den Gegenwind, der dem globalen Bankensystem in diesem Jahr entgegen wehe, schrieb er. Die Briten dürften ihre Dividendenpolitik nicht halten können. (awp/mc/pg)