EU-Verlauf: Deutliche Gewinne

Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben beflügelt von Aussagen des EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso auch am Donnerstag deutlich zugelegt. Der EuroStoxx 50 stieg bis zum Mittag um 1,90 Prozent auf 2.220,15 Punkte zu. In Paris gewann der CAC 40 2,02 Prozent auf 3.033,86 Punkte und der FTSE 100 kletterte in London um 1,45 Prozent auf 5.176,36 Punkte.

Börsianer begründeten den positiven Trend mit Aussagen des EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso, wonach die Staatengemeinschaft für eine gemeinsame Aktion zur Rekapitalisierung der Banken sei.

Mit Spannung wird auf die Zinsentscheide der Bank of England (BoE) und der Europäischen Zentralbank (EZB) gewartet. Angesichts der Schuldenkrise und der zunehmenden Spannungen zwischen den europäischen Banken gilt unter Experten vieles als möglich: So wird selbst eine Zinssenkung trotz einer zuletzt hohen Inflation nicht ganz ausgeschlossen. Einig sind sich die meisten Beobachter aber darin, dass die Notenbank zusätzliche Krisenmassnahmen ergreifen dürfte, um die Planungssicherheit der Banken zu erhöhen. Bei der BoE rechnen einige Experten mit der Ankündigung zusätzlicher Anleihenkäufe. Viele erwarteten diese allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Neben Rohstoffwerten zählten wie schon am Vortag Finanzaktien zu den grössten Gewinnern. Mit deutlich unterdurchschnittlichen Kursaufschlägen lagen die überwiegend als defensiv eingestufte Telekom- und Gesundheitswerte am Ende der Sektorentabelle.

An der Spitze des EuroStoxx50 standen französische Bank- und Versicherungswerte. Die Aktien der BNP Paribas gewannen 6,31 Prozent auf 31,335 Euro und die Axa-Papiere 5,43 Prozent auf 10,225 Euro. Ein Händler verwies auf einen Bericht im «Le Figero» über Pläne Frankreichs, sich an den Banken zu beteiligen. Lediglich vier Werte im EuroStoxx50 tendierten im Minus. Dazu zählten Deutsche Telekom und Danone .

In Paris legte Atos Origin mit einem Plus von 7,65 Prozent auf 34,485 Euro deutlich zu. Der Chef des IT-Beraters, Thierry Breton, hatte zuvor in der Zeitung «Les Echos» die Unternehmensziele für 2011 und 2013 bestätigt. Zudem wolle das Unternehmen bis Mitte 2012 schuldenfrei sein.

In Zürich standen neben Adecco und Syngenta ebenfalls die Finanzwerte an der Spitze. Die UBS gewann 2,76 Prozent auf 10,79 Franken. Die schweizerische Grossbank UBS hatte nach dem Skandal um unerlaubte Wertpapiergeschäfte eines Händlers weitere personelle Konsequenzen gezogen: Die Bank hat die Rücktritte der Leiter des weltweiten Equity-Geschäfts Francois Gouws und Yassine Bouhara am Mittwochabend nach Börsenschluss akzeptiert. (awp/mc/pg)

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