EU-Schluss: ESTX50 verliert 0,05% auf 3556,21 Punkte
London – Der EuroStoxx 50 hat am Donnerstag nach einem schwachen Start doch noch wenig verändert geschlossen. Zunächst hatte ein deutlicher Renditeanstieg bei europäischen Staatsanleihen die Aktienkurse stark unter Druck gesetzt. Steigende Renditen bieten Anlegern am Anleihemarkt eine mögliche Alternative zu Aktieninvestments. Dann jedoch gaben die Renditen wieder nach, zudem sorgten gute Daten vom US-Arbeitsmarkt für eine Entspannung im späten Handel.
Der Leitindex EuroStoxx bewegte sich am Ende mit einem Minus von 0,05 Prozent auf 3556,21 Punkte kaum vom Fleck, nachdem er am Vormittag um bis zu 2,08 Prozent abgesackt war. In Paris fiel der CAC-40-Index um 0,29 Prozent auf 4967,22 Punkte.
Der Londoner Leitindex FTSE 100 büsste am Tag der Unterhauswahl in Grossbritannien 0,67 Prozent auf 6886,95 Punkte ein. Experten gehen von einem knapp ausfallenden Wahlergebnis aus. Amtsinhaber David Cameron hat für den Fall einer Wiederwahl ein Referendum über den Verbleib Grossbritanniens in der Europäischen Union angekündigt. Mit einem ersten Ergebnis ist erst am späten Abend zu rechnen.
In der Stoxx-600-Brachenübersicht überwogen die Pluszeichen. Dank des wieder gesunkenen Ölpreises zeigten sich Unternehmen aus der Luftfahrt- und Freizeitbranche mit einem Aufschlag von 1,90 Prozent am attraktivsten.
Aktien von Öl-&-Gas-Unternehmen hingegen litten dementsprechend unter dem schwachen Rohölpreis. Repsol-Papiere sackten ungeachtet besser als erwartet ausgefallener Geschäftszahlen um 3,28 Prozent auf 17,825 Euro ab. Sie waren damit nach der Allianz, bei deren Aktie die Dividende vom Kurs abgezogen wurde, der schwächste Wert im EuroStoxx.
Mit einem Plus von rund 2 Prozent dagegen waren die Anteilsscheine der ING nach der Vorlage der Geschäftszahlen einer der besten Werte im europäischen Leitindex. Die niederländische Bank hatte ihren Gewinn deutlich gesteigert und von einem guten Kreditgeschäft profitiert.
Die Aktien von Axa führten die Gewinnerliste im CAC 40 mit einem Plus von 2,84 Prozent an. Der französische Versicherer hatte im ersten Quartal vor allem vom schwachen Euro profitiert.
In London schlugen sich die Aktien der Telefongesellschaft BT Group nach der Bekanntgabe von Quartalszahlen noch etwas besser als der FTSE 100 und gaben nur um 0,26 Prozent nach. Der Telekomkonzern hatte im Geschäftsjahr 2014/15 mehr verdient als im Jahr zuvor. Die Aktien der Fluggesellschaft Easyjet profitierten mit einem Plus von 2,71 Prozent von einem Anstieg der Verkehrszahlen im April. (awp/mc/upd/ps)