EU-Schluss: Moderate Verluste – Rückschlag im Handelsstreit belastet
London – Wieder zunehmende Spannungen im US-chinesischen Handelskonflikt haben Europas wichtigste Aktienmärkte zur Wochenmitte ins Minus befördert. Der Markt sei mittlerweile deutlich überkauft und dadurch anfällig für Korrekturen, sagte DZ-Bank-Analyst Thorsten Mack. Ein Rückschlag bei den Zollverhandlungen könne dies einleiten.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 schloss am Mittwoch 0,34 Prozent tiefer bei 3683,88 Punkten. Der französische Cac 40 sank um 0,25 Prozent auf 5894,03 Punkte. Der britische FTSE 100 verlor 0,84 Prozent auf 7262,49 Zähler.
US-Präsident Donald Trump hatte China mit noch höheren Strafzöllen gedroht, sollte keine Einigung zwischen beiden Ländern zustande kommen. Zudem reagierte China verärgert über die Annahme von Gesetzesentwürfen zur Unterstützung der Demokratiebewegung in Hongkong durch den US-Senat.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Kingfisher mit einem Verlust von mehr als sieben Prozent im Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Die britische Baumarktkette hatte die Markterwartungen im dritten Quartal deutlich verfehlt. Der Umsatz war auf vergleichbarer Basis um 3,7 Prozent gesunken, Analysten hatten nur einen Rückgang von 1,4 Prozent erwartet. Das «enttäuschende» Ergebnis, wie Konzernchef Thierry Garnier es selbst nannte, sei eine Mischung aus schwierigeren Marktverhältnissen und eigenen Fehlern.
Auf wenig Gegenliebe stiessen auch die strategischen Pläne des Versicherers Aviva. Die Analysten von Shore Capital bezeichneten sie als nicht gerade beeindruckend. Die Aviva-Papiere fielen um 3,5 Prozent.
In Spanien kühlte sich der zuletzt heiss gelaufene Kurs des Börsenbetreibers BME mit einem Minus von 0,8 Prozent etwas ab. Die Übernahmefantasie ist damit jedoch nicht aus dem Markt. Medienberichten zufolge gibt es mit der Hongkonger Börse HKEX einen vierten Interessenten für die BME. Zudem schliesst der schweizerische Börsenbetreiber Six laut einem Pressebericht ein höheres Gebot nicht aus. (awp/mc/ps)