EU-Schluss: ESTX50 büsst 0,2% auf 3’166 Punkte ein

EU-Schluss: ESTX50 büsst 0,2% auf 3’166 Punkte ein

London – Europas Börsen haben am Dienstag wieder moderat nachgegeben. Anleger agierten nach der kraftvollen Erholungsbewegung vom Vortag wieder vorsichtig. David Madden, Marktanalyst bei CMC Markets UK machte dafür vor allem den Handelskonflikt zwischen den USA und China verantwortlich. Zugleich verwies er aber auch auf die weiter unklare Gemengelage hinsichtlich des italienischen Haushaltsdefizits und auf das Brexit-Abkommen, für das noch die Zustimmung des britischen Parlamentes fehlt.

Der EuroStoxx 50 gab nach seiner zweitägigen Erholungsbewegung um 0,20 Prozent nach auf 3166,42 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,24 Prozent auf 4983,15 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 verlor 0,27 Prozent auf 7016,85 Zähler.

Wenige Tage vor dem Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping während des G20-Gipfels hatte Trump signalisiert, an der Erhöhung der Strafzölle gegen China festhalten zu wollen. Es sei «höchst unwahrscheinlich», dass er davon absehen werde, hatte Trump dem «Wall Street Journal» gesagt. Vielmehr drohte er, Zölle auf bislang noch nicht betroffene Importe zu verhängen, falls es keine Einigung gebe.

Im Fokus vieler Anleger stand an diesem Tag wohl vor allem der gut 23-prozentige Kurssturz der Thomas-Cook-Aktie. Der Reiseveranstalter enttäuschte einmal mehr mit seinem Vorsteuergewinn für das Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18. Zuvor schon hatte er die entsprechende Prognose zweimal gesenkt. Nun wurde ausserdem die Dividende gestrichen. Das heisse Wetter in Mitteleuropa und ein Preiskampf im Last-Minute-Bereich hatten den Briten das Geschäft vermasselt.

Die in London notierten Anteilsscheine von Konkurrent Tui büssten im Sog dieser Nachrichten 2,5 Prozent ein und zählten damit zu den schwächsten Werten im FTSE 100. Der gesamte europäische Branchenindex der Reise- und Freizeitunternehmen gab um 0,9 Prozent nach und war damit einer der grössten Verlierer im marktbreiten Stoxx Europe 600. Am schwächsten zeigte sich dort mit minus 2,5 Prozent aber die Autobranche . Für Verunsicherung sorgte wohl vor allem ein Bericht der «Wirtschaftswoche», dem zufolge Trump möglicherweise schon in der kommenden Woche Zölle auf importierte Autos verhängen könnte.

An der Spitze des Branchentableaus stieg der Index der europäischen Energieversorger um 0,8 Prozent. Am Montagabend war bekannt geworden, dass die deutsche Kohlekommission länger als geplant tagt und ihr Konzept für den Kohleausstieg erst Ende Januar oder Anfang Februar vorlegen wird. Beim spanischen Branchenvertreter Iberdrola stützte zusätzlich eine Hochstufung durch das Analysehaus RBC auf «Outperform». Iberdrola habe eine klare, wertsteigernde Wachstumsstrategie, begründete Analyst Fernando Garcia sein einzig positives Anlageurteil unter den Aktien der spanischen Versorger. Die Anteilsscheine gewannen 1,0 Prozent.

Derweil profitierte der Beleuchtungsspezialist Signify nur mässig von Übernahmespekulationen um Osram: Während die Titel des deutschen Konkurrenten um etwas mehr als 16 Prozent hochsprangen, reichte es bei der ehemaligen Philips-Sparte nur für einen Kursanstieg um knapp 2 Prozent. (awp/mc/ps)

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