EU-Schluss: Fester

EU-Schluss: Fester

London – Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Montag weiter von ihrer zuletzt scharfen Korrektur erholt. Der EuroStoxx-50-Index startete mit einem Plus von 1,35 Prozent auf 3047,56 Punkte in die Woche. In der Vorwoche hatte der Leitindex der Eurozone ein Minus von 2,14 Prozent hinnehmen müssen, konnte sich aber im späten Handel am Freitag bereits von seinen mehrmonatigen Tiefständen spürbar erholen. Der Pariser CAC-40-Index schloss am Montag 1,20 Prozent höher bei 4197,70 Punkten und in London kletterte der Leitindex FTSE 100 um 1,00 Prozent auf 6632,82 Punkte nach oben.

Positive Vorgaben und die Hoffnung auf Entspannung in der Ostukraine nach dem Auslaufen der russischen Militärübung habe die Börsen nach der jüngsten Korrektur beflügelt, sagte Marktanalyst Andreas Paciorek von CMC Markets. Der offene Machtkampf um den Ministerpräsidentenposten im Irak zeigt aber aus seiner Sicht, dass sich die Lage in den geopolitischen Konfliktgebieten jederzeit wandeln kann und unverändert Risikopotenzial birgt.

Unterdessen konnte sich die türkische Börse zum Wochenstart nicht mehr der fortgesetzten Erholung an den europäischen Märkten anschliessen: Der Leitindex BIST 100 rutschte um 2,43 Prozent auf 77.271,25 Punkte ab. Bei der Präsidentenwahl am Sonntag hatte der bisherige Regierungschef Recep Tayyip Erdogan dem vorläufigen Endergebnis zufolge bereits im ersten Wahlgang gewonnen. Marktanalyst Daniel Sugarman vom Aktienhändler ETX verwies auf kritische Kommentare der Ratingagenturen, dass sich die Kreditwürdigkeit der Türkei kurzfristig nicht verbessern dürfte. Zudem müsse Erdogan nun als Chef seiner Regierungspartei AKP zurücktreten und die unklare Nachfolge könnte für Unsicherheit sorgen.

Tagessieger im EuroStoxx-50-Index waren die im vergangenen Monat deutlich gedrückten Aktien von Saint Gobain mit plus 3,03 Prozent auf 36,545 Euro. Zwar senkte die US-Investmentbank Goldman Sachs ihr Kursziel für die Anteile an dem Baustoffekonzern nach Zahlen von 43,70 auf 42,00 Euro und liess die Einstufung auf «Neutral». Analyst Will Morgan beurteilt die Wachstumsperspektiven der Franzosen aber insgesamt positiv. Schlechtester Wert waren dagegen Vivendi, deren Papiere unverändert bei 19,135 Euro aus dem Handel gingen.

Sanofi-Aktien hinkten mit plus 0,42 Prozent dem Markt hinterher. Der Pharmakonzern hat eine Allianz mit dem US-Biotech-Unternehmen Mannkind geschlossen, um ein neues Diabetesmedikament (Afrezza), zu vermarkten. In London zählten Minenwerte zu den grössten Gewinnern im FTSE-100-Index: Die Aktie von Rio Tinto war mit einem Plus von 3,61 Prozent auf 3502 Pence auch der stärkste Wert im europaweiten Stoxx-50-Index. (awp/mc/upd/ps)

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